Forschern ist es erstmals gelungen, menschliche Haarfollikel sowohl in Zellkulturschalen als auch in Mausversuchen zu kultivieren.
Für ihren Versuch stellten die Wissenschaftler ein dünnes Gel aus Kollagen und menschlichen Fibroblasten her, in das sie mithilfe einer neu entwickelten Vorlage aus dem 3D-Drucker Vertiefungen von einem halben Millimeter Breite und einem Seitenverhältnis von 100:1 einbrachten. In diesen Vertiefungen wurden anschließend dendritische Vorläuferzellen ausgesät, die sich zu Haarfollikeln entwickeln. Versorgt wurden die Zellen mit verschiedenen, für die Entwicklung benötigten biogenen Faktoren.
Anschließend wurden die Gewebe in Nacktmäusen getestet. Hier zeigte sich nach vier bis sechs Wochen ein Haarwachstum. Die Haarstruktur des erzeugten Gewebes war mit menschlichem Haar vergleichbar und auch auf biologischer Ebene gab es, nach Angaben der Wissenschaftler, viele Ähnlichkeiten. Bisher war eine Kultivierung menschlicher Haarfollikel aufgrund ihrer besonderen Ansprüche nicht möglich. Dass die Forscher nun erfolgreich waren, führen sie auch auf die immer besser werdende Technik des 3D-Drucks zurück, da die Herstellung der benötigten Vorlage zuvor nicht möglich war. Die Wissenschaftler hoffen, dass ihre neu entwickelte Methode zur Züchtung menschlicher Haarfollikel zukünftig zu der Erhaltung und Regeneration menschlicher Haut beitragen kann.
Quelle und Bild: © Hasan Erbil Abaci et al. / nature communications