Beim diesjährigen (100.) deutschen Radiologie Kongresses in Leipzig war das Thema „KI“ erneut in aller Munde. Während in den Vorträgen eifrig die nützlichen Dienste der KI-Anwendungen in der Radiologie behandelt wurden, sorgte eine Studie mit dem Titel „Malicious Tampering of 3D Medical Imagery using Deep Learning“, reichlich für Gesprächsstoff – nicht nur in den Pausen.
Demzufolge haben die Forscher der Ben Gurion University in Israel eine Schadsoftware entwickelt, die auf essenzielle Sicherheitslücken in bildgebenden Verfahren in der Medizin sowie in deren Netzwerken, aufmerksam machen soll.
Mit einer Malware ist es ihnen möglich gewesen, auf CT- Scans von Patienten Tumore hinzuzufügen oder auch einen bereits vorhandenen Tumor zu entfernen, ohne dass es Radiologen aufgefallen ist.
Diese Publikation weist in einem sensiblen Bereich auf eine Problematik hin, die von der Öffentlichkeit gewiss so nicht wahrgenommen wird - auch nicht von Herstellern von medizintechnischen Geräten.
Prof. Arnd-Oliver Schäfer, Chefarzt der Radiologie Abteilung in Klinikum St. Georg gGmbH, brachte es auf dem Punkt: Dieses bedrohliche Szenario sollte dafür ein Denkanstoß sein, wie wir künftig mit den KI-Systemen umgehen, unser PACS einsetzen und unsere Bilddaten erzeugen. Sicherheitsaspekte müssen bei aller Euphorie deutlich in den Vordergrund gerückt werden.