Veränderungen - Effizienz oder an der falschen Stelle gespart?
Zuletzt wurde die Erste Hilfe Ausbildung für Betriebe erneut reguliert und reduziert. Ein Ersthelfer setzt sich mittlerweile in der Grundausbildung 9 statt 16 Unterrichtseinheiten mit dem Wissen auseinander. Die Fortbildungszeit wurde im Erste Hilfe Training von 8 auf 9 Unterrichtsstunden erhöht. Es ist schon effizient für den Betrieb nach nur 1 Tag Ersthelfer benennen zu können. Doch es fehlt wertvolle Zeit um Menschen Kontaktängste durch praktische Übungen wie z. B. die praktischen Übungen zur Helmabnahme beim bewusstlosen Motorradfahrer zu ermöglichen!
Doch was sind die größten 5 Fehler in der Ersten Hilfe und wie werden diese vermieden?
Grundsätzlich macht Jeder der nach bestem Wissen hilft alles richtig.
Darüber hinaus wollen Ersthelfer die richtigen Maßnahmen ergreifen.
Fehler No. 1: Wärmeerhalt erfolgt zu spät oder gar nicht!
An Einsatzstellen fällt auf, dass die Wärmeerhaltung vergessen wird. Oft wird während der Hektik am Einsatzort keine Rettungsdecke eingesetzt. Neben der Wärmeerhaltung bietet die Rettungsdecke darüber hinaus noch zwei weitere Funktionen:
1. Schutzfunktion:
Es wird ein diskreter Raum geschaffen und der Körper des Betroffenen vor neugierigen Blicken geschützt.
2. Psychologische Stabilisierung:
Die Eigenwärme des Betroffenen hilft dabei zur Ruhe zu kommen.
Deshalb: Rettungsdecke einsetzen und dem Betroffenen die Wärme des Lebens zurückgeben!
Fehler No. 2: Kein klares Handlungsschema!
Erste Hilfe Situationen sind für viele Ersthelfer keine Standardsituationen. Deshalb ist es Aufgabe der Ausbildung und dann des Betriebs für regelmäßige Übung der Abläufe im Rahmen der (innerbetrieblichen) Rettungskette zu sorgen. Die Rettungskette umfasst die Sofortmaßnahmen, den Notruf, weitere Erste Hilfe, Übergabe an den Rettungsdienst damit dieser den Betroffenen in das nächste Krankenhaus transportieren kann. Das elementarste Handlungsschema stellt hier das Erkennen der Situation (Was ist geschehen?), Beurteilen der Gefahren (für Betroffenen, Dritte oder Helfer) und das Handeln durch die anwenden erlernter Maßnahmen dar.
Fehler No. 3: Zu später Notruf!
Die einheitliche Notrufnummer für die Feuerwehr- und Rettungsdienstalarmierung ist die 112. Immer wieder stellt sich die Frage: Wann darf denn der Rettungsdienst gerufen werden? Gibt es hierauf überhaupt die richtige Antwort? Sobald sich Ersthelfer diese Frage stellen, ist dieser Zeitpunkt der Richtige um jetzt die Rettungsleitstelle zu kontaktieren. Denn nachdem ein Disponent die 5-W-Fragen:
abgefragt hat, kann durch diesen beurteilt werden, welche Rettungsmittel notwendig sind um qualifiziert zu helfen.
Fehler No. 4: Zu wenig qualifizierte Ersthelfer!
Nach nur 1 Tag Ausbildung kann Jeder Leben retten. Bei verwaltenden Betrieben müssen mindestens 5 % der Mitarbeiter und allen anderen Betrieben 10 % der Mitarbeiter zum Ersthelfer ausgebildet werden. Doch Fluktuation, Krankheit oder Urlaub können zu Engpässen führen. Die Kosten für die Ausbildung werden von der Berufsgenossenschaft übernommen. Deshalb sollte die Zahl der Helfer auch mit dieser abgestimmt werden.
Fehler No. 5: Kampf gegen den Herztod ohne Automatisierten Externen Defibrillator!
Das Herzkammerflimmern stellt die Todesursache Nr. 1 dar. Doch schon nach wenigen Minuten Kammerflimmern setzt möglicherweise der nicht mehr defibrillierbare Herzstillstand ein. Deshalb haben oft Ersthelfer und Betriebe das Leben des Betroffenen in ihrer Hand. Denn vom Erkennen des Notfalls bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes leistet der AED wertvolle Hilfe:
Deshalb sollten Betriebe und öffentliche Veranstaltungsorte einen AED anschaffen oder mieten.