DocMorris hat sich die Fachärzte geangelt. Seit gestern ist bekannt, dass der Spitzenverband Fachärzte Deutschlands (SpiFa) und die niederländische Versandapotheke kooperieren werden. Ist das eine gute Idee?
Der Spitzenverband der Fachärzte umfasst mehr als 160.000 Fachärzte in deutschen Kliniken. Im Fokus der Zusammenarbeit mit DocMorris: Die Arzneimittelsicherheit und das elektronische Rezept.
Dabei setzen die Partner auf einen, wie sie betonen, vernünftigen Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). Zum SpiFa gehören nicht nur die Fachärzte, sondern auch Sanakey, die Tochtergesellschaft des Verbands. Laut Sanakey-Geschäftsführer Lindemann gehe es darum, dass Ärzte und Apotheker „vor Ort besser zusammenarbeiten können“. Und die Vision von DocMorris-CEO Heinrich ist: Eine Plattform, die „Leistungserbringer, Kostenträger und Patienten verbindet.“
Außerdem steht ein Pilotprojekt zur Einführung des elektronischen Rezepts in den Startlöchern, erklärten die Partner am Montag. Arzneimittelverschreibungen auf Papier sollen endgültig verschwinden, wenn es nach Heinrich geht. Das digitale Rezept sei schneller, günstiger und sicherer als sein analoger Vorgänger. Für eine erfolgreiche Umsetzung fehle bisher vor allem Mut.
Wie diese Kooperation im Detail aussehen wird, ist auch deshalb interessant, weil seit dem Apotheken-Stärkungsgesetz die Zuweisungen von Rezepten an bestimmte Apotheken verboten sind.
Die Apotheken vor Ort dürften alles andere als erfreut über diese Neuigkeiten sein. Wie aber stehen die Fachärzte unter unseren Lesern zur Kooperation des Verbands mit dem Versandriesen DocMorris?
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