Er ist wieder da, zum zweiten Mal in dieser Woche: Der Tag, an dem keine Betten mehr frei sind. Das Krankenhaus platzt aus allen Nähten. Da finden OP-Vorbereitungen auch mal auf dem Flur statt. Einen nackigen Menschen hat doch jeder schon gesehen.
Es ist der zweite Tag in der Woche, an dem in unserem Krankenhaus kein einziges Bett frei ist. Die Planer im Bettenmanagement raufen sich die Haare und können unsere elektiven Patienten mal wieder nicht unterbringen.
OP-Vorbereitungen werden von nun an auf den Patientenfluren, im Wartebereich und vor dem Kaffeeautomaten durchgeführt. Ist ja kein Problem. So einen nackigen Menschen hat schließlich jeder schon mal gesehen.
In der Notaufnahme stapeln sich die Patienten auf den Liegen. Einige warten schon seit gestern Abend auf einen freien Platz auf der Station.
Am Morgen gibt es die endgültige Matt-Situation. Die Intensivstationen sind vollbesetzt, keine Kapazitäten. Leider geht es den zwei umliegenden Krankenhäusern ähnlich, sodass jedes Krankenhaus für seinen Umkreis zuständig bleibt.
Die Oberärzte werden auf Station geschickt und entlassen jeden, der seine Beine einigermaßen in die Hand nehmen kann. Leider nicht rechtzeitig.
Bis ein Platz geräumt ist und der Patient, dem es am besten auf der Intensivstation geht, auf einer Normalstation untergebracht ist, vergehen zwei Stunden. Zwei Stunden, in denen ein Anästhesist und eine Pflegekraft einen operierten Patienten im OP-Bereich intubiert und beatmet betreuen müssen.
Einer geht ja irgendwie immer noch rein.