Ein Urintest soll Vorstufen von Gebärmutterhalskrebs genauso gut erkennen wie der übliche Abstrich. Eine aktuelle Studie hat die Sensitivität des Tests bei 104 Frauen genauer unter die Lupe genommen. Zervikale intraepitheliale Neoplasie (docc.hk/hr9h4x) konnte dabei mit einer Sensitivität von 83 Prozent erkannt werden (im Vergleich dazu 89 und 88 Prozent der üblichen Testverfahren). Die Studienteilnehmerinnen waren allesamt Patientinnen einer Kolposkopieklinik, bei denen vorher veränderte Zellen oder ein auffälliger Gebärmutterhals festgestellt worden waren. Der Test könnte perspektivisch selber zuhause durchgeführt werden und somit zu einer höheren Anzahl an Frauen führen, die die Vorsorge wahrnehmen. Die Zahl der Frauen, die die Vorsorgetermine in Anspruch nehmen, war in Großbritannien in den letzten Jahren gesunken, weshalb die Forscher sich für eine Alternative aussprechen. Mehrere Millionen Frauen haben in den letzten drei Jahren keinen Abstrich machen lassen, manche weil sie die Prozedur als unangenehm empfinden. Doch vor allem beschnittene Frauen, Missbrauchsopfer oder Patientinnen mit Vaginismus können von dem Urintest profitieren. Bevor ein Selbsttest für Zuhause jedoch Realität wird, müssen noch größer angelegte Studien durchgeführt werden.
Studie: © Alex Sargent et al. / BMJ Open / docc.hk/gjrpk8Foto: © frolicsomepl / pixabay / docc.hk/4qvnye