Der weltweit erste Impfstoff gegen Malaria wird nun im Pilotversuch getestet. Die World Health Organization (WHO) verabreicht den Impfstoff, genannt RTS,S, zunächst an unter 2-jährige Kinder in Malawi, dann in Ghana und Kenia. Gleichzeitig werden Phase-4-Studien in den Pilotregionen durchgeführt, um die Effektivität der Impfung sowie mögliche Nebenwirkungen zu erfassen. Verabreicht wird der Impfstoff, der mehr als drei Jahrzehnte lang entwickelt wurde, in vier Dosen. Noch ist der Impfstoff jedoch nicht ausgefeilt. In der Phase-3-Studie schützte das Vakzin je nach Malariatyp nur 30 bis 60 Prozent der geimpften Patienten. Denn der Impfstoff beruht bloß auf einem Protein des Parasiten Plasmodium falciparum (docc.hk/vxpf85), der die Malaria tropica auslöst. Begleitende Maßnahmen wie Mückennetze mit Insektiziden sowie frühzeitige Malaria-Test- und Behandlungsverfahren sind deshalb weiterhin unerlässlich bei der Bekämpfung der Epidemie. Das Ziel: Bis 2022 sollen jährlich 360.000 Kinder in ausgewählten Regionen der drei Länder mit dem Impfstoff versorgt werden. Von den circa 220 Millionen Menschen, die jedes Jahr erkranken, sterben knapp 450.000. Der „World Malaria Report“ der WHO zeigte, dass zwischen 2015 und 2017 kein nennenswerter Erfolg in der Reduktion von Malaria erzielt werden konnte. Über 90 Prozent aller Fälle treten in afrikanischen Ländern auf, dort ist der Impfbedarf also am höchsten.
Quelle: © WHO / docc.hk/thdfkyFoto: © James Gathany / Centers for Disease Control and Prevention / docc.hk/7av66t