Bei einem Großteil der Zufriedenheits-Befragungen, die unter Teilnehmern von Informations- und Fortbildungsangeboten durchgeführt werden, zählen Schulnoten als Bewertungsmaßstab nach wie vor zum Abfrage-Standard. Doch die Resultate sind nicht realitätsbezogen.
Die Schuloten-Skala ist einfache anzuwenden und auszuwerten, besitzt eine hohe Bekanntheit bei den Befragten und muss deshalb nicht besonders erklärt werden.
Doch es sind Zweifel an der Aussagefähigkeit der Noten-Skalierung angebracht. Wertet man Teilnehmer-Befragungen aus, in denen die Gesamtzufriedenheit sowohl in Schulnoten-Form als auch mittels einer Wichtigkeits-Zufriedenheits Abfrage von Leistungsmerkmalen erhoben wurde und stellt man die beiden Größen einander gegenüber, wird die problematische Aussagekraft von Noten offensichtlich. So zeigt die Untersuchung von Befragungen, die beispielsweise einen Participant Satisfaction Score (PSS, das in Prozent ausgedrückte Verhältnis von erreichter Teilnehmer-Zufriedenheit in Relation zu den Anforderungen) von 50% ausweisen, dass der jeweils parallel ermittelte Notenwert in einem Intervall von 2,6 bis 4,1 liegt, also zu vollkommen anderen Schlüssen führt als der mehrdimensionale und realitätsgeeichte Indikator PSS.
Das PSS-System bietet zwei Ansätze, mögliche Defizite oder ungenutzte Verbesserungsmöglichkeiten der Performance-Qualität zu identifizieren:
Das ist der anzustrebende Ideal-Zustand, den aber nur wenige Angebote erreichen.
Die Teilnehmer-Kritik hält sich in engen Grenzen. Ihr kann in den meisten Fälle durch wenige Korrekturmaßnahmen begegnet werden.
In dieser Konstellation bezieht sich die Unzufriedenheit auf eine Vielzahl verschiedener Aspekte. Werden keine Veränderungen vorgenommen, entwickelt sich eine Negativ-Spirale, die im Zeitablauf zu einem weiter sinkenden PSS führen kann.
Das Angebot ist aus Teilnehmer-Sicht indiskutabel uns müsste von Grund auf neu entwickelt werden.
Ebenso ermöglicht der Ansatz, aus der Gegenüberstellung der Ausprägungen von Wichtigkeit und Zufriedenheit für die einzelnen untersuchten Feedback-Merkmale Kern- und Rand-Stärken sowie -Schwächen zu bestimmen, denen verschiedene Handlungs-Prioritäten zuzuordnen sind.
Quelle: https://bit.ly/2HSOPXB