Wissenschaftlern ist es gelungen, unreife Spermien für die In-vitro-Fertilisation zum Reifen zu bringen und somit neues Leben zu erzeugen. Was bisher nur als Idee existierte, konnten Forscher in Makaken-Affen nun umsetzen. Diese Methode könnte zukünftig Kindern helfen, die vor der Pubertät an Krebs erkrankt sind, trotz einer Chemotherapie oder Bestrahlung später einmal selbst Kinder zu bekommen. Für ihre Versuche entnahmen die Wissenschaftler männlichen Makaken-Jungtieren unreifes Gewebe, das für unterschiedliche Zeiträume kryokonserviert wurde. Anschließend transplantierten sie das Gewebe an unterschiedlichen Stellen unter die Haut der Spendertiere, zum Beispiel am Rücken oder am Skrotum. Nach einer gewissen Zeit wurden die Transplantate wieder entnommen und überprüft, ob die Spermien im Gewebe weiter gereift sind. Tatsächlich zeigte sich, dass es in allen Transplantaten vor Spermien nur so wimmelte. Ein Teil der Spermien wurde zur In-vitro-Fertilisation verwendet und elf der Embryonen in Affenweibchen transferiert. Ein Makaken-Weibchen hat nun einen kleinen Baby-Affen geboren. Die Forscher suchen jetzt nach einem Weg, den Reifungsprozess der Keimzellen auch außerhalb des Körpers zu gewährleisten. Die Hoffnung der Wissenschaftler ist es, die Technik soweit voran zu bringen, dass sie am Menschen verwendet werden kann und somit später krebskranken Kindern die Möglichkeit bietet, selbst einmal Kinder zu bekommen. In der Zwischenzeit hoffen die Forscher, dass ihre Arbeit dazu inspiriert, mit krebskranken Kindern mehr über das Thema Fruchtbarkeit zu sprechen
Quelle: © Adetunji P. Fayomi / Science / docc.hk/xsjc6xBild: © Sebastian Voortman / Pexels / docc.hk/yruqxw