In fünf privaten Kindertagesstätten in Essen gilt ab sofort eine Impfpflicht. Kita-Betreiberin Jutta Behrwind erntet für ihre Entscheidung viel Zuspruch. Eine ähnliche Vorgabe für städtische Einrichtungen ist aber nicht geplant. Wer sein Kind in der „Kinderkiste“ oder bei den „Ruhr-Tal-Räubern“ unterbringen möchte, sollte vorher in den Impfpass schauen. Denn ab sofort werden in den fünf Kitas der Essener Kindertagesbetreuung Behrwind gUG nur noch geimpfte Kinder angenommen. Das hat Kita-Betreiberin Jutta Behrwind jetzt mit einstimmiger Zustimmung des Elternrats beschlossen.
Einen konkreten Anlass, wie vermehrte Ansteckungen oder Krankheitsfälle, habe es nicht gegeben, so Behrwind gegenüber der WAZ. Bisher seien bereits alle der etwa 60 Kinder in den Kitas geimpft. Sie wolle dafür sorgen, dass das auch in Zukunft so bleibe und setze sich bereits seit vier Jahren für eine Impfpflicht in ihren Tagesstätten ein. Dadurch sollen die Kita-Kinder, ihre jüngeren Geschwister und schwangere Mütter geschützt werden. Von den Eltern habe sie dafür bisher fast nur positive Rückmeldungen bekommen.
Die Stadt Essen lobte die Idee der Erzieherin und wies darauf hin, dass Behrwind als privater Kita-Träger für die Durchsetzung ihrer neuen Vorgabe keine weiteren Genehmigungen brauche. Für städtische Kitas sei aber nicht geplant, die Impfpflicht zu übernehmen.
Behrwind ist glücklich über ihre Entscheidung und hält daran fest. „Die katholischen Kirchen sagen ‚Bringen Sie bitte den Taufschein mit’ und wir sagen ‚Bringen Sie bitte den Impfschein mit’“, erklärte sie im Interview mit dem WDR.Bildquelle: Markus Spiske, Pexels