In der fünfunddreißigsten Ausgabe des PsychCast besprechen wir, wie man die richtige Wahl für ein Neuroleptikum trifft.
Neuroleptika, auch Antipsychotika genannt, sind Medikamente gegen Psychosen, die unter anderem zur Behandlung von wahnhaftem Erleben, Paranoia und Halluzinationen eingesetzt werden.
Die Suche nach dem richtigen Neuroleptikum ist aber nicht leicht. Um die Problematik zu verdeutlichen, eignet sich folgende Frage sehr gut: Welches Neuroleptikum würde ich mir selbst verordnen?
Auch wenn man kein Fachmann auf dem Gebiet der Psychopharmaka ist, so kommt man relativ schnell zu dem Ergebnis, dass man am liebsten etwas ohne Nebenwirkungen nehmen würde, etwas, das gut gegen den Wahn hilft und außerdem nicht so stark sediert – das, was real ist, möchte man schließlich noch bewusst wahrnehmen können.
Lieber gar nichts nehmen?
Hat man sich die eigenen Auswahlkriterin dann verdeutlicht, bleibt eigentlich nur eine Schlussfolgerung: Am besten, man nimmt gar nichts, denn oben aufgeführtes Ideal gibt es nicht.
Da dies nicht im Sinne der erfolgreichen Behandlung einer Psychose ist, muss man sich also damit begnügen, das kleinste Übel unter den zur Verfügung stehenden Psychopharmaka zu finden.
Dazu sind diese drei Fragen ausschlaggebend:
Welche Gruppierungen gibt es bei Neuroleptika?
Generell muss an dieser Stelle zwischen den hochpotenten, den mittelpotenten und den niederpotenten Neuroleptika unterschieden werden. Wobei sich die Frage nach der Potenz hier auf die Frage „wie wirksam ist das jeweilige Mittel in der Unterdrückung der wahnhaften/psychotischen Symptome?“ bezieht.
Hochpotente Neuroleptika haben also den Vorteil, dass sie gut gegen den Wahn wirken, gleichzeitig aber nicht so stark sedieren.
Gerade die „alten“ hochpotenten Neuroleptika haben allerdings starke Nebenwirkungen. Dazu gehören beispielweise extrapyramidal-motorische Störungen: Der Patient bewegt sich wie ein Teddybär, die Gliedmaßen schwingen nicht richtig mit und die Mimik des Gesichts ist stark reduziert. Es können Langzeitschäden bleiben, weshalb die „alten“ Neuroleptika von vielen sehr gefürchtet sind.
Ganz ohne Nebenwirkungen geht es nicht
Die „neuen“ Neuroleptika, die sogenannten atypische Antipsychotika, sind in geringer Dosis besser verträglich. Aber auch hier besteht die Gefahr von Nebenwirkungen, vor allem dann, wenn die Medikamente höher dosiert werden. Dann kann es mitunter zu einer Gewichstzunahme oder zu starker Müdigkeit kommen.
Die Entscheidung, welches Neuroleptikum das Mittel der Wahl ist, ist also keinesfalls leicht zu treffen. Mehr dazu könnt ihr in unserem Podcast hören. Außerdem erzählen wir euch auch, was die Therapie einer Psychose mit Blumen gießen zu tun hat.
Den Podcast findet ihr hier.