Rezeptoren sind bisher im Rahmen der Ausprägung von Synapsen und neuronalen Netzwerken bekannt. Jetzt haben Forscher sie erstmals auch mit Stoffwechselprozessen in Zusammenhang gebracht. In den Langerhans-Inseln entdeckten sie eine Möglichkeit zur Regulierung der Insulinabgabe.
Forscher des Rudolf-Schönheimer-Instituts für Biochemie und des Carl-Ludwig-Instituts für Physiologie der Universität Leipzig sind in den Langerhans-Inseln auf besondere Rezeptoren gestoßen. „Bislang sind uns diese Rezeptoren eigentlich im Zuge der Ausprägung von Synapsen und neuronalen Netzwerken bekannt. Es hat uns sehr überrascht, dass sie noch eine ganz andere Funktion haben und zudem auch anders aussehen als im Gehirn“, sagt Dr. Simone Prömel, Gruppenleiterin am Rudolf-Schönheimer-Institut für Biochemie und Leiterin der Studie.
Zunächst untersuchten die Wissenschaftler den Rezeptor in einem Zellkulturmodell, später am Tiermodell, um auch primäre Zellen für die Studie zu nutzen. „Wir haben in beiden Kontexten zeigen können, dass mehr Insulin von den Zellen abgegeben wird, wenn der Rezeptor blockiert wird“, erklärt Dr. Doreen Thor, Gruppenleiterin am Rudolf-Schönheimer Institut für Biochemie und Autorin der Studie.
Neue Therapiemöglichkeiten?
Dieses Ergebnis könnte der Therapie des Diabetes neue Möglichkeiten eröffnen. Die Forscher diskutieren in ihrer Publikation, dass dieser Rezeptor ein Angriffspunkt in der frühen Phase des Diabetes wäre. „Wir könnten diesen Rezeptor blocken, um mehr Insulin freizusetzen und den Blutzuckerspiegel schneller zu regulieren“, sagt Prömel. So könnten spezifische Antikörper oder andere Inhibitoren die Arbeit des Rezeptors modifizieren. Diese Möglichkeiten wollen die Wissenschaftler nun in weiteren Untersuchungen ausloten.
Quelle: Pressemitteilung des Universität Leipzig
Bildquelle: NeuPaddy, Pixabay