Bei einer verengten Halsschlagader steigt das Risiko eines Schlaganfalls. Zur Vorbeugung kann das verengte Gefäß entweder chirurgisch erweitert oder mit einem Stent ausgedehnt werden. Eine neue Studie zeigt, dass beide Methoden vergleichbar schützen.
Arteriosklerose führt zur Carotisstenose. In den verengten Gefässen können sich Blutgerinnsel bilden, die mit dem Blut ins Hirn gelangen. Oft kommt es zum Apoplex, eine der häufigsten Ursachen für Behinderung, Demenz und Tod.
Zwei Verfahren im Vergleich
Die Verengung der Halsschlagader lässt sich heute auf zwei Arten behandeln: Bei der Endarteriektomie werden die Ablagerungen der Arteriosklerose chirurgisch beseitigt. Alternativ wird, mithilfe eines Katheters, ein röhrchenförmiger Stent eingeführt, der das Gefäss offenhält. Unklar war bislang, ob die Stent-Behandlung langfristig ebenso gut vor einem späteren Schlaganfall schützt wie die Operation.
Eine Forschungsgruppe um Prof. Leo Bonati von der Universität Basel und der Neurologischen Klinik des Universitätsspitals Basel hat dazu nun Daten aus vier randomisierten Studien analysiert. Die Untersuchung schloss über 4.700 Patientinnen und Patienten mit Verengungen der Halsschlagader ein, die bereits einen Apoplex oder eine Streifung erlitten hatten und entweder mit Stent oder mit Endarteriektomie behandelt wurden.
Geringes Risiko bei beiden Methoden
Die Ergebnisse zeigen, dass in den zehn Jahren nach dem Eingriff bei beiden Verfahren das Risiko eines erneuten Schlaganfalls sehr gering war. Dieses Risiko betrug weniger als ein Prozent pro Jahr und unterschied sich nicht zwischen Endarteriektomie und Stent. „Bei beiden Therapien können die allermeisten Patientinnen und Patienten erwarten, in den nächsten zehn Jahren von einem Hirnschlag verschont zu bleiben“, so Prof. Leo Bonati.
Die Stentbehandlung war jedoch im Vergleich zur chirurgischen Behandlung mit einem um rund drei Prozent erhöhten Apoplexrisiko während des Eingriffs verbunden. Aber dieses Risiko ist stark altersabhängig und liegt bei jüngeren Patienten nicht höher als bei der Endarteriektomie. Dieser Alterseffekt blieb über die gesamte Beobachtungszeit bestehen. Die Implantation eines Stents stellt deshalb besonders für Patienten unter 65 Jahren eine Alternative zur Endarteriektomie dar.
Quelle: Pressemitteilung der Universität Basel
Bildquelle: Michael Coghlan, flickr