Bei einer Aortendissektion kommt es neben der richtigen Diagnostik auch auf speziell angepasste OP-Techniken an. Eine neue Studie stellt vor, wie Patienten nach einem hochgefährlichen Einriss der Hauptschlagader stabilisiert und behandelt werden können.
Seit über zehn Jahren forscht Dr. Frank Harig, Oberarzt der Herzchirurgischen Klinik am Universitätsklinikum Erlangen, zu Therapien bei Aortendissektion. In seiner Arbeit macht er vor allem auf die typischen Symptome des lebensbedrohlichen Einrisses im Blutgefäß aufmerksam. „Ambulanzärzte, egal ob Neurologen, Orthopäden oder andere Fachrichtungen, sollten auch an eine Beteiligung der Hauptschlagader denken, falls ein Patient mit sehr heftigen, sehr plötzlich einsetzenden Rückenschmerzen zu ihnen kommt“, rät der Mediziner.
Neben diesem Hauptsymptom kommt es oft zu neurologischen Störungen, die denen eines Schlaganfalls ähneln. Diese Symptome waren für Dr. Harig ein wichtiger Ausganspunkt seiner Forschung zu optimierten OP-Techniken. Für die erfolgreiche und lebensrettende Behandlung einer Aortendissektion sei, nach der korrekten und schnellen Diagnostik, in erster Linie die Nutzung dieser speziellen OP-Techniken nötig, stellte der Erlangener Herzchirurg fest.
Erhöhte Überlebenschancen und OP-Erfolge
Dazu zählen die selektiv antegrade Hirnperfusion, eine Überwachung der Sauerstoffsättigung im Hirn und die Hypothermie. Ohne Operation stirbt ein Großteil der Betroffenen – wird operiert, liegen die Überlebenschancen bei 70 Prozent. Mittels der verbesserten OP-Techniken konnte diese Quote sogar auf 85 Prozent angehoben werden. Dabei kann mehr als ein Drittel aller voroperativen neurologischen Ausfälle umgekehrt und die Häufigkeit nachoperativer Störungen um mehr als die Hälfte verringert werden.
Quelle: Pressemitteilung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg
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