40 mg Pantoprazol i.v. senkte bei neurochirurgischen/neurologischen Intensivpatienten hochsignifikant die Häufigkeit klinisch bedeutsamer Magen-Darm-Blutungen von 4,2% in der Placebo- auf nur noch 2,5% in der Pantoprazol-Gruppe. Das ist eine Relative Risiko-Reduktion (RRR) von 40,48 Prozent.
Die Studie: "Pantoprazole in Patients at Risk for Gastrointestinal Bleeding in the ICU" von Mette Krag https://www.nejm.org/doi/full/10.1056/NEJMoa1714919 ist mit ihren Schlussfolgerungen ["CONCLUSIONS - Among adult patients in the ICU who were at risk for gastrointestinal bleeding, mortality at 90 days and the number of clinically important events were similar in those assigned to pantoprazole and those assigned to placebo. (Funded by Innovation Fund Denmark and others; SUP-ICU ClinicalTrials.gov number, NCT02467621.)"] ebenso elegant wie völlig irreführend geschrieben (vgl. die jüngste DER SPIEGEL-Affäre mit Claas Relotius).
1. wurde Pantoprazol ausschließlich i.v. gegeben.
2. waren es ausschließlich neurochirurgische/neurologische und keine kardiologisch-internistischen Intensivpatienten.
3. eine 1:1 Randomisierung mit 40 mg/Tag Pantoprazol i.v. vs. Placebo kann bei medianer ITS-Aufenthaltsdauer von sechs Tagen und Pantoprazol-Prophylaxe im Median bei vier Tagen nicht übereinstimmen.
4. nach 90 Tagen waren 31% der Pantoprazol- und 30% der Placebo-Gruppe tot.
5. im kombinierten Endpunkt gab es bei 22% (Pantoprazol) und bei 23% (Placebo) mindestens 1 schweres Ereignis.
Wenn die Punkte 4. und 5. nicht signifikant waren, klinisch bedeutsame Magen-Darm-Blutungen bei 4,2% der Placebo- bzw. bei nur 2,5% der Pantoprazol-Gruppe auftraten und sonstige Nebenwirkungen, Komplikationen oder schwere unerwünschte Ereignisse in beiden Gruppen ähnlich häufig waren, bleibt nur eine logische Schlussfolgerung übrig:
40 mg Pantoprazol i.v. senkte bei neurochirurgischen/neurologischen Intensivpatienten hochsignifikant die Häufigkeit klinisch bedeutsamer Magen-Darm-Blutungen um 40,48 Prozent als Relative Risiko-Reduktion (RRR).
Jedes andere patentierte Neu-Medikament wie z.B. die Neuen Antikoagulantien (NOAKs) hätte zu einer "Blockbuster" 1a-Empfehlung geführt. Pantoprazol ist dagegen patentfreie Generika-Billigware und offensichtlich zu wertlos für das Untersuchungs-Team, um ihre gewonnenen Erkenntnisse adäquat darzustellen und umzusetzen.