Die Kassenärztliche Bundesvereinigung (KBV) vertritt die Interessen von 172.000 ambulant tätigen Vertrags-Ärzten/-Psychotherapeuten. In Politik und Öffentlichkeit bringt sie Sachverstand in gesundheitspolitische Diskussionen. Dagegen 'prahlt' das Bundesministerium für Gesundheit (BMG): 'Das deutsche Gesundheitswesen ist in einem sehr guten Zustand Jeder, der ärztliche oder pflegerische Hilfe...
...benötigt, bekommt sie auch und wir alle genießen einen umfassenden Krankenversicherungsschutz'.
Man erkennt es schon am Führungstrio der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV): Dr. Andreas Gassen ist seit März 2014 Vorstandsvorsitzender der KBV, zuständig für die fachärztliche Versorgung. Dr. Stephan Hofmeister ist seit 2017 stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KBV, zuständig für die hausärztliche Versorgung. Der Wirtschaftswissenschaftler Dr. Thomas Kriedel ist seit 2017 Mitglied des KBV-Vorstands. Alle drei repräsentieren die vertragsärztliche und vertragspsychotherapeutische Versorgung unserer Patientinnen und Patienten mit der Sicherstellung der medizinischen Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland. Die KBV steht insgesamt für ein Krankheits- und Beschwerde-orientiertes Versorgungsmanagement.
Unser medizinisches "Kerngeschäft" als niedergelassene Vertragsärzte ist, mit z.T. detektivischem Aufwand Anamnesen, Untersuchungen, Differenzial-Diagnosen, Beratungen, multidimensionalen Therapien, Palliation die gesundheitliche Versorgung unserer zum großen Teil auch chronisch kranken Patientinnen und Patienten zu ermöglichen und sicherzustellen. Das DIMDI (Deutsches Institut für Medizinische Dokumentation und Information) beschreibt dazu einige zehntausend Krankheitsentitäten nach der Internationalen ICD-10-GM-Nomenklatur: Nach dem aktuellen ICD-Diagnosen-Thesaurus http://www.dimdi.de/static/de/klassi/icd-10-gm/index.htm undhttp://www.dimdi.de/dynamic/de/klassi/downloadcenter/icd-10 gm/version2018/aktualisierung/x1gap2018.zip werden über 32.00 näher bezeichnet. Die aktuelle Version der ICD-10 GM 2017 listet in seiner Systematik ca. 13.400 endständige Codes auf und verfügt in seinem ICD-10 Alphabet über ca. 76.900 Einträge in der EDV-Fassung.
Im Gegensatz dazu steht ein Bundesministerium für Gesundheit (BMG) mit einem verbal an Gesundheit und Wohlbefinden orientierten Versorgungsmanagement. Die Selbstbeschreibung des BMG hat das eigentliche Thema verfehlt und wirkt plakativ-voreingenommen: „Das deutsche Gesundheitswesen ist in einem sehr guten Zustand. Jeder, der ärztliche oder pflegerische Hilfe benötigt, bekommt sie auch und wir alle genießen einen umfassenden Krankenversicherungsschutz. Dennoch gibt es Bereiche, wie zum Beispiel die Pflege, in denen wir unser Gesundheitswesen zukunftsgerichtet weiterentwickeln müssen. Das ist eine der Aufgaben des Bundesministeriums für Gesundheit“, heißt es im offiziellen Intro des Hauses. https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/aufgaben-und-organisation.html
Das Intro zu „Aufgaben des BMG“ führt aus: „Das Bundesministerium für Gesundheit ist für eine Vielzahl von Politikfeldern zuständig. Dabei konzentriert sich die Arbeit auf die Erarbeitung von Gesetzesentwürfen, Rechtsverordnungen und Verwaltungsvorschriften.“ Unter „Aufgaben und Organisation“ findet sich: „Das Ministerium in der Gesetzgebung - Gesetze und Verordnungen - Organisationsplan - Gremien - Ausschreibungen - Bekanntmachungen - Sponsoring - Aktenplan“
https://www.bundesgesundheitsministerium.de/ministerium/aufgaben-und-organisation.html
Das Spitzenpersonal des BMG gibt sich im Gegensatz zur KBV außerordentlich Medizin- und Versorgungs-fremd: Der Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) hat nach einer Banklehre in Münster seinen Master der Politologie an der Fernuniversität Hagen gemacht. Die Parlamentarische Staatssekretärin Sabine Weiss ist Juristin und war als Rechtsanwältin tätig. Der Parlamentarischer Staatssekretär Dr. Thomas Gebhart ist promovierter Politikwissenschaftler und Betriebswirtschaftler. Der Beamtete Staatssekretär Lutz Stroppe hat ein Studium der Geschichte und der Politikwissenschaften auf Lehramt absolviert. Ärztinnen und Ärzte im gehobenen Dienst des BMG sind Mangelware. Kenntnisse vertragsärztlicher Gegebenheiten in Theorie und Praxis sind nicht vorhanden.
Die an anderer Stelle ausgeführten, geringen Etat-Ausstattungen: "Bei 81 Millionen Einwohnern in Deutschland ist also die "Gesundheit" nur 10,26 € pro Einwohner und Jahr wert. Das entspricht 2,8 Cent pro Einwohner und Tag für „Gesundheit“, sprechen Bände.
http://news.doccheck.com/de/blog/post/10387-same-procedure-as-every-year-um-den-bmg-etat/
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