Sanftes Streicheln kann bei Babys dafür sorgen, dass sie anschließend weniger Schmerz empfinden. Eine Studie der University of Oxford untersuchte die Gehirnaktivitäten von 23 Babys während eines Bluttests.
Die eine Hälfte wurde zuvor mit einer weichen Bürste gestreichelt. Während des Bluttests zeigte sich in ihren Gehirnen 40 Prozent weniger Schmerzaktivität. Das optimale Resultat konnte mit einer „Streichelgeschwindigkeit“ von drei Zentimetern pro Sekunde erzielt werden – dies sei die intuitive Geschwindigkeit, mit der Eltern ihre Kinder im Normalfall streicheln, so einer der Studienautoren. Diese Streichelgeschwindigkeit hatte sich zuvor schon bei Erwachsenen als erfolgreich gezeigt: Bei ihnen werden dadurch sensorische Neuronen, sogenannte C-taktile Afferenzen, aktiviert. Es war jedoch nicht klar, ob sich diese Reaktion erst im Laufe der Zeit entwickelt oder ob sie bei Babys ebenso eintritt. Die Studie hat zum Ziel, die neurobiologischen Prozesse besser zu verstehen, die durch das Streicheln ausgelöst werden, um so Säuglingsmassagen gezielt einzusetzen und Eltern entsprechend auf die unterstützende Wirkung der Streicheleinheiten aufmerksam zu machen. Im nächsten Schritt soll die Studie an Frühchen durchgeführt werden.
Studie: © Deniz Gursul et al. / Current Biology / docc.hk/mufgfx