Vivax Malaria ist eine schwere Erkrankung mit hohem Fieber, die die Patienten unbehandelt über Wochen und Monate ans Bett fesseln kann. Aber auch nach erfolgreicher Behandlung ist sie tückisch: Die derzeit gebräuchlichen Medikamente bekämpfen zwar erfolgreich die Blutstadien der Vivax Malaria, können aber nicht verhindern, dass sich Malaria-Parasiten in der Leber festsetzen und dafür sorgen, dass die Krankheit über Jahre hinweg immer wieder ausbrechen kann.
Nun hat eine internationale, multizentrische Forschergruppe unter maßgeblicher Beteiligung der MedUni Wien in einer Phase-III-Studie nachgewiesen, dass es mit dem Wirkstoff Tafenoquin möglich ist, dieses „Trojanische Pferd“ in der Leber mit nur einer Dosis nachhaltig zu verhindern.
Die Ergebnisse der Studie wurden nun im Journal New England Journal of Medicine veröffentlicht. Co-Autor ist Harald Nödl, der die Studie an der MedUni Wien und in Afrika betreute, sowie mehrere Mitglieder seines Teams in Äthiopien. Durchgeführt wurde die Studie u.a. im Rahmen einer engen Kooperation der MedUni Wien mit Spitälern in Gondar und Jimma in Äthiopien.
„Die Behandlung mit nur einer Dosis ist besonders wichtig“, betont Nödl. „Bisher gab es zwar auch wirksame Medikamente, diese mussten aber 14 Tage lang nach Beendigung der eigentlichen Malaria-Erkrankung täglich eingenommen werden. Die Disziplin bei der Einnahme der Medikamente ist hierbei extrem schlecht. Damit kehrt die Erkrankung oft über Jahre immer wieder.“
Plasmodium vivax, der unterschätzte Parasit – Bedeutung steigend In großen Teilen Asiens und Südamerikas ist Vivax Malaria bereits die häufigste Form der Malaria. In Afrika dagegen sind fast ausschließlich die Länder am Horn von Afrika, insbesondere Äthiopien, davon betroffen.
Jährlich gibt es allein in Äthiopien hunderttausende Fälle. „Vivax Malaria“ ist zwar per se selten tödlich, spielt aber eine bedeutende Rolle im „Kreislauf“ aus Armut und Krankheit. Tendenz: steigend. Mit dem nun erprobten Wirkstoff, der voraussichtlich in den kommenden Jahren für den klinischen Einsatz zur Verfügung stehen wird, gebe es nun eine „echte Hoffnung, dass wir die Vivax Malaria eines Tages in vielen Ländern besiegen können. Das ist eine Riesenchance“, betont Nödl.
Quelle: Pressemitteilung der Medizinischen Universität Wien