Wenn es um die Gesundheit ihrer Kinder geht, tun Eltern sehr viel. Doch nicht alles hat Sinn. Eine Umfrage in den USA zeigt: Die Hälfte der befragten Eltern setzt auf Nahrungsergänzungsmittel, um ihre Kinder vor einer Erkältung zu schützen. Noch beliebter sind sogenannte Folklore-Strategien.
Sechs bis zehn Mal im Jahr erkranken Kleinkinder im Durchschnitt an einer Erkältung. Während der Grippesaison kommt es womöglich einigen so vor, als wäre ihr Kind fast durchgehend krank. Kein Wunder, dass viele Eltern deshalb beinahe alles versuchen, um eine Erkältung ihres Kindes zu verhindern. Ob der Aufwand sich in allen Fällen lohnt, ist eine andere Frage.
Forscher der University of Michigan wollten wissen, wie Eltern sich in dieser Situation verhalten. Insgesamt 2.007 Eltern von Kindern im Schulalter erhielten die Mott Poll, eine Umfrage des C.C. Mott Childrens Hospital im Oktober 2018. Davon nahmen 1.119 Eltern an der Befragung teil. Auf ihren Antworten basiert der kürzlich veröffentlichte Report.
Anti-Erkältungs-Maßnahmen: Die Top 5
Folgendes Ranking an Anti-Erkältungs-Strategien ergab sich aus der Umfrage:
Wirkungslos, aber gut gemeint
Während die ersten drei Strategien erwiesenermaßen empfehlenswert sind, gibt es für das Ergreifen der anderen zwei Maßnahmen keinen Beweggrund – zumindest nicht aus präventionsmedizinischer Sicht. Die Gabe von Vitaminen und anderen Nahrungsergänzungsmitteln ist hier überflüssig, sagt Co-Autor und Pädiater Gary Freed in einer Pressemitteilung der University of Michigan: „Diese Produkte werden zwar in hohem Maße beworben und häufig verwendet, aber bei keinem von ihnen konnte irgendein maßgeblicher Effekt auf die Prävention von Erkältungen nachgewiesen werden.“
Mit einer Sache hatten aber auch schon die Großmütter unserer Großmütter Recht: Eine Erkältung dauert mit Medikamenten eine Woche und ohne Medikamente sieben Tage – bzw. 7 bis 10 Tage, wenn es nach Kinderärzten geht. Schließlich gibt es für die Bekämpfung von Viren, den eigentlichen Verursachern der Erkältung, kein Medikament.
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