Durch elektrische Reize am Kopf kann die Sprachfunktion von Menschen mit einer Aphasie nach einem Schlaganfall verbessert werden. Nach zwei Wochen konnten Betroffene Gegenstände korrekt benennen sowie Alltagssituationen leichter durchführen.
Jeder dritte Schlaganfall-Patient leidet an einer Sprachstörung, der Aphasie. Auch mehr als ein Jahr nach dem Schlaganfall haben noch etwa 20 Prozent aller Patienten Probleme, fließend zu sprechen oder Sätze zu verstehen. „Bisherige Therapieansätze sind bei chronischen Aphasie-Patienten nur mittelmäßig erfolgreich“, berichtet Professor Flöel, Oberärztin an der Klinik und Poliklinik für Neurologie an der Charité Berlin. Sie forscht daher an einem neuen Ansatz, der nichtinvasiven Hirnstimulation.
In einer Studie behandelte Flöel 26 Schlaganfall-Patienten mit chronischer Aphasie über zwei Wochen mithilfe von transkranieller Gleichstromstimulation (tDCS). Dabei leiteten die Ärzte einen schwachen elektrischen Strom durch den Schädelknochen in das Gehirn: „Wir konnten erstmals in einer doppelblinden Studie zeigen, dass die Gleichstromstimulation in Kombination mit Sprachtraining über einen Zeitraum von zwei Wochen die Sprachfunktion verbessert“, so die Expertin der Deutschen Gesellschaft für Klinische Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung (DGKN). Die Therapie verbesserte vor allem das Vermögen der Patienten, Gegenstände korrekt zu benennen. Die Betroffenen konnten aber auch Alltagssituationen, etwa beim Einkauf oder Arztgespräche, anschließend leichter durchführen. Originalpublikation: