Kommunikation ist wichtig, um Informationen auszutauschen. Man kann aber auch nur so kommunizieren, ganz ohne Informationen. So suchen mich beispielsweise häufig Eltern meiner Patienten in der Praxis auf, um mir nichts oder sehr sehr wenig zu sagen.
„Guten Morgen. Na, was hat denn Ihr Bobele?“
„Das wollen wir von Ihnen wissen …“ – Ja, danke. Kenne ich schon.
„Und was führt Sie zu mir in die Praxis?“
„Der spuckt die ganze Zeit.“ – Im Moment nicht.
„Wie oft denn bisher?“
„Öfters schon.“ – So genau wollte ich es gar nicht wissen, doch, eigentlich schon.
„Ok. Einmal seit heute morgen oder mehrmals?“
„Ziemlich oft.“ – Aha.
„Also häufiger als drei Mal oder eher zehn Mal?“
„Immer, wenn er was gegessen hat.“ – Jetzt kommen wir der Sache näher.
„Und wie viel hat er heute gegessen?“
„Der isst ja gar nichts mehr.“ – Falsche Fährte.
„Also hat er dann gar nicht gespuckt, wenn er gar nichts mehr isst und immer nur beim Essen spuckt?“
„Nenene, der hat schon ganz schön oft gespuckt.“ – Return to Zeile 4.
„Ok. Wann hat er denn zuletzt gespuckt?“ (Neuer Versuch, andere Fährte).
„Gestern Abend.“ – Na dann.
„Und seitdem nicht mehr?“
„Nein. Aber essen tut er auch nicht.“
Und.so.weiter. Je.des.Mal.
Hinweg mit allen Theorien zu offenen und geschlossenen Fragen. Manchmal wundere ich mich nicht, dass manche Kollegen gar nicht mehr mit den Eltern sprechen, sondern das Kind nur noch untersuchen und durchwinken oder einweisen.