„Um das Baby vor plötzlichem Kindstod zu schützen, können Eltern vorbeugende Maßnahmen ergreifen. ‚Dazu gehört an erster Stelle das Schlafen auf dem Rücken in einem passenden Schlafsack.‘
„Eltern dürfen kein Kissen, Bettzeug oder große weiche Spielsachen in das Kinderbett legen, da dies die Erstickungsgefahr im Schlaf erhöht“, so Prof. Nentwich, ehemaliges Vorstandsmitglied des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) in einer Pressemitteilung.
Zu den weiteren Risikofaktoren gehören:
Was man sonst noch tun kann:
Meine Realität in der Praxis
Glücklicherweise musste ich schon lange keinen Fall des SIDSmehr aus meiner Praxis beklagen. Ich habe aber den Eindruck, dass die bekannten Empfehlungen, wie sie auch oben vom BVKJ jüngst wieder einmal veröffentlicht wurden, in der Realität aufzuweichen scheinen. Wir predigen sie weiterhin.
Okay, das Rauchen in manchen Familien – da hat man als Kinderarzt so gut wie keine Chance. Schulterzucken ist noch die mildeste Form der Antwort, wenn man Familien darauf anspricht. Aber vor allem das Bewusstsein bezüglich der Gefahren von Co-Sleeping und der Bauchlage („mal kurz nach dem Stillen in der Nacht ... bin dann aber zum Glück aufgewacht, als das Mäuselchen zwischen mir und meinem Mann lag“) scheinen zu schwinden. Über das Pucken ist schon viel geschrieben worden. Auch hier sollte man vorsichtig sein.
Mützchengetrage im Bett: Warum?
Regelmäßig jedoch sind die Überwärmung durch Kleidung – das unleidige Mützchengetrage auch im Bett zu Hause – und die überwärmten Wohnungen. Ich frage immer, und Sommers wie winters sagen die Hälfte aller Eltern bei der U3, sie würden zuhause mehr heizen, seitdem das Baby da sei. Ob das dann die gleichen 50 Prozent sind, die mit einem Monat noch kaum vor der Tür waren, weiß ich nicht.
Die Rate der Plötzlich Verstorbenen Kinder ist durch die vielen Aufklärungskampagnen gut zurückgegangen, aber jedes Kind, das durch ein vermeidbares Risiko zu Tode kommt – der tatsächliche Mechanismus des SIDS ist immer noch ungeklärt – ist eines zuviel.
Also bitte: Hört auf die Experten!
Weitere Infos:
Infos zum Co-Sleeping
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