Wenn man als Notarzt im Einsatz ist, muss häufig alles sehr schnell gehen. Man sollte seine sieben Sachen also beisammen haben, bevor es losgeht. Neben dem offensichtlichen Equipment, gibt es noch einige Utensilien, die ich vor Ort ganz besonders praktisch finde.
Es gibt kein Klebeband, was vergleichbare Eigenschaften hat. Allergien habe ich noch nie gesehen und selbst die Leute, die eine Allergie gegen „braunes Pflaster“ (und Penicillin ...) angeben, bekommen höchstens mal ein oder zwei Pusteln wenn man das Zeug stundenlang drauflässt.
Mit braunem Pflaster sichere ich jede Viggo nach der Anlage (einfach zwei dicke Streifen im X darüber machen) und ein Tubus hält damit auch bei Regen und Schweiß bombenfest. Außerdem kann man damit auch noch Blutröhrchen zusammenkleben, den Außenspiegel festmachen, Magensonde festkleben etc.
Eine Büroklammer an sich ist nichts Weltbewegendes, biegt man sie aber an einem Ende auf – das, was man automatisch mit ihnen macht, wenn man damit rumspielt – , ergibt das einen super S-förmigen Haken. Und schon kann man die Infusionsflasche an einem Bilderrahmen oder einer Autoreling aufhängen.
Nehmen wir an, der angekündigte Atemnotfall entpuppt sich als palliativer Patient im Endstadium eines Bronchial-CAs. Chemotherapie über periphere Venen – da ist nichts zu holen. Die Kombination einer ganzen Ampullle Morphin s.c.(oder auch mehrerer Ampullen, Palli-Patienten sind ja meistens mehr gewohnt) mit einem sublingual applizierten Benzodiazepin nimmt Luftnot und Angst. Toll, wenn man sonst keine Optionen hat.
Es gibt eine App, die wirklich die Anforderungen an ein hilfreiches Tool für Kindernotfällen erfüllt. Es gibt da verschiedene Ansätze (Kindernotfalllineal, Kindernotfallband, verschiedenste Apps), aber diese hier hat mir schon wirklich geholfen. Ich kenne den Autor nicht, verdiene kein Geld daran, sondern bin einfach begeisterter Nutzer. Es gibt zusätzlich zu den vielen Medikamenten, die Möglichkeit eigene Medikamente (z.B. Amiodaron) hinzuzufügen.
Wo wir schon beim Handy sind: Ein kurzes Foto vom Unfallort hilft dem erfahrenen Unfallchirurg bei der Einschätzung potenzieller Traumata. Sieht zwar komisch aus, wenn der NA am Einsatzort erstmal sein Handy rausholt, Unfallchirurgen interessieren sich bei einem Polytrauma aber trotzdem sehr wohl für den Zustand von A-Säule und Airbag.