Der folgende Eintrag ist sehr fachspezifisch und richtet sich daher primär auch an Fachpublikum. Hier kommen drei todsichere Tipps, wie die Intubation fast immer gelingt:
Die Intubation, also die Sicherung des Atemwegs über die Einlage eines sogenannten Endotrachealtubus in die Luftröhre, wird von manchen Anästhesisten als der heilige Gral ihres Fachs gehütet.
Es wird in Anwesenheit fachfremder Mitarbeiter (Praktikant, Internist, Rettungsassistent etc.) stets ein großes Buhai darum gemacht. Furchtbar kompliziert, kann als Nicht-Anästhesist quasi nicht klappen, man muss mindestens drei Trilliarden Intubationen gemacht haben, um den einfachen Atemweg zu beherrschen ... ist klar.
Intubieren kann auch ein Toastbrot lernen
Müssen wir ja auch so machen, wir haben ja nicht viel anderes, womit wir angeben können. Ich bin der Meinung, das Intubieren kann man einem Toastbrot beibringen, das Toastbrot muss es nur 1000 Mal machen. Ja, es ist einfach eine Übungssache. Man braucht für eine optimierte Laryngoskopie und die erfolgreiche Intubation noch nicht mal ein Medizinstudium.
Das eigentliche Problem (hört, hört!) ist ein ganz anderes. Die Patienten sterben nämlich lange, bevor sich der Hobby-Intubateur/Intubateuse an die Stimmritzen machen kann. Der Patient hat zu wenig Schlafmittel, kein Relaxans, vielleicht auch zu wenig Schmerzmittel und dann fängt er an zu würgen und übergibt sich. Der Sauger ist nicht vorbereitet (Wer hat heute den Zimmer-Check gemacht? Da war doch alles abgehakt?), der Patient aspiriert.
Oder er hat zu viel Schlafmittel/Schmerzmittel bekommen und die Katecholamine laufen nicht mit. Dann ist kein Arterenol aufgezogen, der Patient wird langsam, bleibt stehen, es wird reanimiert.
Gute Vorbereitung ist alles
Manni der LKW-Fahrer stemmt die Hände in die Hüfte und sagt: „Na, merkste watt?“ Die Intubation ist deshalb so ein risikoreiches und minenübersätes Kampffeld, weil es so viele Fallstricke drum herum gibt.
Die Patienten, die auf der Intensivstation oder im Rettungsdienst wirklich intubationspflichtig sind, oder intubationspflichtig gemacht werden, sind wirklich krank. Wenn die einen Tubus brauchen, dann brauchen die einen Tubus. Ein Nicht-gelingen der Intubation ist fast regelhaft mit dem Ableben oder einer Reanimationssituation verbunden.
Das bedeutet maximalen Stress bei allen Beteiligten. Wenn man dann nicht optimal vorbereitet ist, kann das Projekt nur scheitern.
Plan, Vorbereitung, Checkliste
Mein Rat daher, macht eine Checkliste, bereitet euch vor, entwickelt einen Plan B, bereitet diesen auch vor, kommuniziert miteinander.
Oder so:
Und dann:
Über allem steht:
Zur Vorbereitung empfehle ich:
Medikamente spritzen in der Reihenfolge:
Post-Intubations-Checkliste:
Und was nimmt man da so an Medikamenten Narkosedoc?
Zum Beispiel diese hier (es handelt sich hier um einen unverbindlichen Vorschlag), Medikationsempfehlung für einen Erwachsenen von ca. 70 kg, ggf. individiuelle Dosisanpassung beachten:
Weitere Infos dazu folgen im zweiten Teil, dann auch mit ein paar Tricks, die ich mir erarbeiten musste und von denen ich erst viel zu spät erfahren habe.
Schlafen Sie gut!
Der Narkosedoc