Cannabis kann Opioide in der Schmerzmedizin wirksam ersetzen
München, 4. Juni 2018 – Am 5. Juni veranstaltet die Deutsche Gesellschaft für Schmerzmedizin den siebten bundesweiten Aktionstag gegen den Schmerz. Vor diesem Hintergrund weist der kanadische Hersteller von medizinischem Cannabis Maricann darauf hin, dass Cannabis eine sichere und nebenwirkungsarme Alternative zu Opioiden in der Schmerztherapie sein kann. Medizinische Studien deuten darauf hin, dass die Cannabispflanze eine schonendere Kontrolle von Schmerzen ermöglicht, insbesondere im Hinblick auf das hohe Risiko für Abhängigkeit, Entzugserscheinungen und der Überdosierung von Opioiden. Seit einem Jahr können sich Patienten in Deutschland medizinisches Cannabis legal vom Arzt verschreiben lassen.
Auch wenn die genaue Wirkung der Inhaltsstoffe noch weitgehend unbekannt ist, berichten viele Mediziner, dass eine Therapie mit Cannabinoiden bei der Behandlung chronischer Schmerzen wirksam ist. Dennoch wird die Therapie mit Cannabis vielen Schmerzpatienten verwehrt. Seit Jahren steigen im Gegenzug die Verschreibungszahlen von starken Schmerzmitteln wie Morphium oder Tramadol, einem synthetischen Opioid – und das trotz erheblicher Gefahren und Risiken, die die Einnahme von Opioiden mit sich bringt. So benötigen Patienten häufig eine Erhöhung der Dosis um ein Vielfaches, da die Medikamente im Verlauf der Therapie ihre Wirksamkeit verlieren. Allein in den USA sind 2016 rund 20.000 Menschen an einer Überdosierung gestorben, die auf verschreibungspflichtige Schmerzmittel zurückzuführen ist. Bei der Verringerung der Dosis von Opioiden können außerdem Entzugssymptome wie Übelkeit, Verstopfung und Durchfall entstehen.
Die natürliche Cannabispflanze hingegen bringt ein weitaus geringeres Risiko mit sich, was Nebenwirkungen und Giftigkeit anbelangt. Auch die körperliche Abhängigkeit ist bei medizinischem Cannabis bei weitem nicht so stark ausgeprägt wie bei Opiatabhängigen. Im Vergleich zu Opioiden ist die Toleranzentwicklung bei Cannabis sehr gering. Selbst bei langfristiger Einnahme muss die Dosis von Cannabis nicht oder nur geringfügig erhöht werden. Zudem besteht bei Cannabis nicht die Gefahr der erhöhten Schmerzempfindlichkeit nach dem Absetzen der Medikation. In einer 2017 publizierten Studie haben Wissenschaftler der University of California in Berkeley medizinische Cannabispatienten zu ihren Erfahrungen befragt. Die Autoren erklären: „Cannabis kann im Vergleich zu opioidhaltigen Medikamenten eine effektive Behandlung von Schmerzen sein, die die Risiken einer Abhängigkeit stark reduziert und das Risiko einer tödlichen Überdosierung eliminiert. Medizinische Cannabispatienten berichten, dass Cannabis bei Schmerzen mindestens ebenso wirksam, wenn nicht sogar wirksamer als opioide Schmerzmittel sind.“
Zu ähnlichen Schlüssen kommt auch Dr. Steven Bennett, Molekularbiologe und Chief Scientific Officer bei Maricann: „Wir haben festgestellt, dass das endogene Cannabinoid-System im Körper mit dem endogenen Opioid-System zusammenwirkt. Das bedeutet, dass in zahlreichen Fällen Therapien mit Cannabinoiden gefährlichere Opioid-Behandlungen verstärken oder sogar ersetzen können. So kann eine niedrigere effektive Dosis oder oftmals die komplette Absetzung der Medikation mit Opioiden erreicht werden.“
Darüber hinaus hat etwa eine australische Studie der University of New South Wales gezeigt, dass bei Tumorpatienten, bei denen mit Opiaten keine ausreichende Unterdrückung des Schmerzes erzielt werden konnte, durch Zugabe von Cannabis eine Schmerzlinderung erreicht wurde.
Hintergrund:
Seit März 2017 können Ärzte in Deutschland medizinisches Cannabis legal verschreiben. Neben der Behandlung von Schmerzen im Allgemeinen kommen pflanzliche Cannabiszubereitungen auch bei Multipler Sklerose und in der Palliativmedizin zum Einsatz. Die beiden wichtigsten Inhaltsstoffe Tetrahydrocannabinol (THC) und Cannabidiol (CBD) haben unter anderem eine schmerzlindernde, appetitanregende, entzündungshemmende und krampflösende Wirkung.
Über Maricann:
Die 2013 gegründete Maricann Group ist ein vertikal integrierter Hersteller und Händler von Cannabis für medizinische Zwecke. Das Unternehmen ist in Burlington, Kanada, und in München ansässig und betreibt Produktionsstätten in Langton, Ontario, und in Ebersbach bei Dresden.