Eine neue Idee begeistert nicht nur das Klinikpersonal, sie sorgt auch bei Patienten für süßes Erwachen: Ein Wassereis unmittelbar nach einer OP hilft gegen postoperative Übelkeit und Erbrechen. Bis Ende 2018 bekommen 5.000 Patienten in Deutschland nach dem Eingriff ein Eis.
Viele Patienten leiden nach einer Operation an Übelkeit und Erbrechen. Man spricht hier von der sogenannten PONV. Fast jeder dritte Patient klagt nach einem Eingriff über diese Beschwerden. Die inhalativen Anästhetika und postoperativen Opioide erhöhen das Übelkeitsrisiko, vor allem Frauen und jüngere Patienten sind stärker betroffen. In einer Studie aus den Niederlanden zeigte sich bereits im letzten Jahr, dass der Verzehr von Wassereis die postoperative Übelkeit und Erbrechen unter den Probanden halbieren konnte. Deshalb entschied man sich in der Asklepios Klinik Altona dazu, Patienten nach dem Eingriff ein Eis zu bringen. Aufgrund der zahlreichen positiven Effekte bieten immer mehr Kliniken ihren Patienten ein postoperatives Wassereis an. Bis Ende des Jahres sollen 5.000 Patienten in Deutschland nach einem Eingriff in den Genuss kommen. „Das Wassereis hilft den Patienten, wieder fit zu werden und dadurch schneller in die Normalstation verlegt zu werden“, sagt Prof. Dr. Gunter Nils Schmidt, der Chefarzt der Anästhesiologe der Asklepios Klinik. Ein weiterer positiver Nebeneffekt: Das Wassereis hilft, die durch die Intubation gereizte Schleimhaut zu kühlen und abzuschwellen. Auch psychisch soll sich das Wassereis positiv auswirken, insbesondere bei verängstigten Patienten.