Gestern haben die Isländer ihr letztes WM-Spiel absolviert. Die Mannschaft wird aber mit einer anderen Aktion in Erinnerung bleiben: Mit einer kreativen Kampagne machten sie darauf aufmerksam, dass Island die zweithöchste Parkinsonsterberate weltweit hat.
Die isländische Nationalmannschaft hat dieses Jahr zum ersten Mal an der Fußballweltmeisterschaft teilgenommen und die mediale Präsenz prompt dafür genutzt, auf Morbus Parkinson aufmerksam zu machen. „When Parkinson’s strikes you, you have to kick back“, heißt es auf der Website von „Sons of Solidarity“. Es handelt sich um eine Kampagne des isländischen Parkinson-Verbands Parkinsonsamtökin, die von der isländischen Nationalelf unterstützt wird. Eine ganzjährig angelegte Spendenaktion soll dem Bau eines neuen Parkinsonzentrums in Island zugute kommen. Gunnarson, Gíslason, Bjarnason – warum sich die isländischen Nationalspieler perfekt als Botschafter für das Projekt eignen, liegt auf der Hand. Bis auf Reservespieler Frederik Schram (Torwart) enden alle Nachnamen der Fußballer auf -son, genau wie die chronische neurologische Erkrankung Parkinson. Die Kampagne soll darauf aufmerksam machen, dass Island die zweithöchste Parkinsonsterberate weltweit hat. Mit der Aktion erhofft man sich Spenden, um Parkinson-Patienten zu unterstützen. Außerdem werden Patienten durch die Kampagne zu Bewegung im Allgemeinen und Fußball im Speziellen motiviert. Der Verband macht deutlich, wie wichtig Sport im Kampf gegen Parkinson ist: „Physiotherapist can confirm that the movements required in football were very similar to the ones that they ask their patients to perform. Team sports also have benefits beyond this by creating a sociable, fun environment for people with Parkinson’s to interact with one another.“ Zum Auftakt am 7. Juni – beim letzten Länderspiel Islands vor der WM gegen Ghana – liefen die Spieler der Nationalmannschaft zu Beginn in Trikots mit dem Namen „Parkinson“ anstatt ihres eigentlichen Nachnamens auf. Mannschaftsfoto vor dem Spiel © Sons of Solidarity