Die Symptomenstärke einer Erkältung könnte im Zusammenhang mit in der Nase lebenden Bakterien stehen. Das hat ein Forscherteam in einem Experiment mit 152 Probanden herausgefunden.
Die Probanden wiesen sechs verschiedene Mikrobiom-Muster auf, die jeweils eine Korrelation mit der Symptomenstärke und der Virenlast im Körper aufwiesen. So waren beispielsweise die Probanden mit einer größeren nasalen Staphylococcus aureus-Besiedlung stärker von einer Erkältung betroffen, obwohl das verursachende Virus in allen Fällen das gleiche war. Eine unmittelbare Verbindung zwischen der nasalen Staphylococcus aureus-Besiedlung und der Symptomenstärke konnten die Forscher allerdings nicht nachweisen.
Laut Angaben der Forscher wäre es möglich, dass auch andere Faktoren wie zum Beispiel genetische Disposition eine solche größere Besiedlung ermöglichen, eine schwerere Erkältung begünstigen. Auf die Frage, ob die Änderung des nasalen Mikrobioms durch die Verabreichung gutartiger Bakterien die Symptomenstärke lindern und eventuell die Krankheitsdauer verkürzen kann, gab es eine ziemlich klare Antwort: Nein.
Um dies zu überprüfen, gaben die Forscher den Studienteilnehmern ein Probiotikum zu trinken, doch die Verabreichung solcher Bakterien hatte kaum Einfluss auf die Krankheit. Ob andere Verabreichungsformen dieser Bakterien, wie zum Beispiel durch ein Nasenspray oder ein anderer Ansatz wie die Anwendung von Antibiotika, einen positiven Einfluss haben könnte, bleibt jedoch offen.