So putzig das Entlausen bei unseren tierischen Freunden auch aussieht, Kopfläuse in Kitas und Grundschule sind es leider nicht. Gerade jetzt im Winter haben die Parasiten Hochsaison und befallen vermehrt Kindsköpfe. Welche Mythen über die angeblich von Kopf zu Kopf springenden Blutsauger stimmen und was ist die beste Behandlungsempfehlung um die lästigen Viecher ein für alle Mal loszuwerden?
Wenn die Köpfe wieder jucken, dann beginnt die Zeit, in der Eltern sich davor fürchten, ihre Kinder in der Betreuung abzugeben. Denn gerade im Winter, wenn es draußen kalt und ungemütlich ist, spielen die Kleinen auf engsten Raume zusammen. Das heißt für Läuse: ein Spielparadies, auf dem sie von einem Kopf auf den anderen „laufen“ können. Sind die Kinder befallen, heißt es für Eltern: Schnell handeln und den anderen Eltern der Spielkameraden Bescheid geben. Angst vor Vorwürfen wie zum Beispiel mangelnder Hygiene ist dabei immer noch aktuell. Wir haben die aktuellsten Kenntnisse rund um die Kopflaus zusammen gestellt.
Können Läuse überhaupt springen?
Die Kopflaus ist ein Familienmitglied der Pediculidae (Menschenläuse). Sie werden circa fünfzehn (Männchen) bis dreißig (Weibchen) Tage alt. Währenddessen legen geschlechtsreife Weibchen täglich vier bis zehn Eier, auch als Nissen bezeichnet, die nach etwa acht Tagen schlüpfen und nach weiteren acht Tagen wieder selbst Nachkommen produzieren. Dies ist wichtig zu wissen, da die meisten Substanzen, welche zur Bekämpfung der Läuse angewendet werden, oft die adulten Läuse zerstören, nicht aber die Nissen. Diese können dann zwei Wochen nach Schlüpfung erneut angreifen. Hier muss eine wiederholte Behandlung stattfinden.
Läuse leben bevorzugt im menschlichen Kopfhaar und ernähren sich dort mithilfe ihres kurzen Rüssels von Blut. Ihre 2-3 mm großen Körper sind flügellos und ihre Beine hakenförmig. Das bedeutet, dass – so fies die winzigen Blutsauger auch sind – Läuse weder fliegen, springen noch hüpfen können. Das Symptom der juckenden Kopfhaut kommt von dem Sekret, welches die Läuse aus ihrem Rüssel absondern, um das Blut ungerinnbar zu machen. Daher ist ein Kopf-zu-Kopf beziehungsweise Haar-zu-Haar Kontakt in jedem Fall nötig, selten reichen auch der gemeinsame Gebrauch von Mützen und Haarbürsten aus.
Ob gewaschenes oder ungewaschenes Haar ist den Tierchen dabei egal – mangelnde Körperhygiene sind also keine Ursache von Lausbefall. Genauso wenig sind Kopfläuse Überträger von Krankheiten. Dies trifft lediglich auf die unangenehmere Kleiderlaus zu: gerade bei schlechten Hygienebedingungen greifen sie die Haut an und können durch ihren Kot an der Bissstelle weitere Erkrankungen, wie das epidemische Fleckfieber, verursachen.
Wie wird man die lästigen Viecher wieder los?
Zunächst muss gesetzlich jeder Lausbefall auf den Köpfen der Kinder umgehend der Leitung der Schule oder Kindestagesstätte gemeldet werden (vgl. IfSG §34 Abs. 5), um anderen Eltern schnell Bescheid zu geben. Generell helfen keine normalen Shampoos, egal wie oft man die Haare wäscht, sondern:
Leider sind diese Pedikulozide sehr aggressiv und ziehen die Kopfhaut in Mitleidenschaft.
Eine weitere Behandlungsmöglichkeit ohne toxisches Ausmaß:
Es gibt also verschiedene Wege, die Laus zu bekämpfen und die meisten können bedenkenlos empfohlen werden. Gibt es sonst noch Wege zur Bekämpfung? Lass uns gerne ein Kommentar da!
Quellen:
https://www.kindergesundheit-info.de/themen/krankes-kind/contentbox/kopflaeuse-im-ifsg/
http://byebyelaeuse.de
http://journals.plos.org/plosone/article?id=10.1371%2Fjournal.pone.0156853
https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2009/daz-6-2009/dimeticon-praeparate-gegen-kopflausbefall