Die US-Arzneimittelbehörde FDA hat erstmalig einer Studie zugestimmt, in der ein Impfstoff gegen das Zika-Virus am Menschen getestet wird. Weitere Stoffe sind bereits in der Entwicklung und stehen für einen Versuch in den Startlöchern. Tests im Tiermodell waren sehr vielversprechend.
Die US-Arzneimittelbehörde FDA (Food and Drug Administration) hat erstmalig die Erlaubnis für Tests erteilt, in denen ein Versuchsimpfstoff gegen das Zika-Virus an Menschen getestet wird. Die Studie mit dem Impfstoff GLS-5700 soll zunächst an 40 gesunden Personen durchgeführt werden und stellt einen ersten wichtigen Schritt hin zu einer vollständigen Immunisierung gegen Zika dar. „Wir sind stolz darauf, die Zustimmung für die erste Studie am Menschen erhalten zu haben“, sagt J. Joseph Kim, Präsident von Inovio Pharmaceuticals dem Wissenschaftsmagazin Science Alert. „Wir planen, den ersten Probanden in den nächsten Wochen eine Dosis zu verabreichen und hoffen, dass wir im Verlauf dieses Jahres von den Zwischenergebnissen dieser ersten Phase berichten zu können.“
Vor zwei Monaten hatten die Centers for Disease Control and Prevention (CDC) den Kausalzusammenhang zwischen der Infektion mit Zika-Viren und Geburtsfehlern wie Mikrozephalie untersucht. Die nun geplante Studie repräsentiert den Höhepunkt einer neunmonatigen Entwicklung des Impfstoffs, während derer die Angst vor einer Verbreitung des Virus weiter gewachsen ist. „Im Mai 2016 waren es 58 Länder und Gebiete, die von dem durch Mücken übertragenen Zika-Virus berichteten“, sagt Kim. „Das Vorkommen der viralen Infektion und die Beschwerden, die durch das Virus verursacht werden, weiten sich eher aus, als dass sie schwinden.“ Allerdings ist das bloße Testen von GLS-5700 an Menschen keine Garantie dafür, die Bevölkerung ganz sicher immunisieren zu können. Der Impfstoff wurde erfolgreich in kleinen und großen Tiermodellen getestet, klinische Studien am Menschen hingegen können mehrere Jahre dauern, um zu zeigen, dass die Behandlung sicher ist. Es gibt keine Garantie dafür, dass die Studie erfolgreich verlaufen wird oder dass es der Impfstoff überhaupt bis in weitere Testphasen schafft.
Zum Glück jedoch ist GLS-5700 nicht der einzige Kandidat unter den Impfstoffen gegen Zika, der gerade in der Entwicklung ist. Unter anderem erforscht ein indisches Pharmaunternehmen derzeit einen Impfstoff an Tieren, während in Frankreich ebenfalls eine Studie in Planung ist, die einen Impfstoff an Menschen testen will. Das US-amerikanische National Institute of Allergy and Infectious Diseases (NIAID) erwartet, dass es schon bald eine weitere Zustimmung der FDA für einen Impfstoffs geben wird, sodass parallel mit GLS-5700 zwei weitere Stoffe getestet werden könnten. Obwohl es noch viele Hindernisse und Hürden im Hinblick auf das Testen von Impfstoffen gegen Zika gibt, besteht auch Grund zur Hoffnung. „Der erste Impfstoff, der in die Versuchsphase geht, ist immer der wichtigste“, erzählt die Epidemiologin Anna Durbin von der John Hopkins Universität dem Guardian. „Es bedeutet, dass die FDA diesen überprüft hat und ich bin sicher, dass sie dann auch weitere Kandidaten für die Erforschung von Impfstoffen zulassen wird. Diese Dynamik müssen wir am Laufen halten.“ Auch am Medical Centre der University of Texas wird das Zika-Virus erforscht. Mehr Informationen über das spezielle Protein, das die Replikation des Zika-Virus blockiert, finden Sie hier.