Ein erhöhter Gluten-Konsum während der Schwangerschaft erhöht das Risiko des Kindes, an Diabetes Typ I zu erkranken. Das ergab eine dänische Studie mit mehr als 60.000 Müttern. Im Tiermodell wurde bereits nachgewiesen, dass eine glutenfreie Diät das Erkrankungsrisiko für Diabetes Typ I beim Nachwuchs stark reduziert.
Die neue Studie liefert nun einen starken Hinweis darauf, dass dies auch beim Menschen zutrifft. Genaue Umfragen und telefonische Interviews zu Lebensstil und Lebensmittelkonsum während der Schwangerschaft und Follow-Up-Untersuchungen über einen Zeitraum von 15 Jahren lieferten die Daten, die in der Studie analysiert wurden. Während dieser Zeit wurde bei 247 Kindern (das sind 0,37 Prozent der umfassten Kinder) Diabetes Typ I diagnostiziert. Die Analyse des Glutenkonsums mit Rücksicht auf andere Faktoren wie BMI, Rauchen und das Alter der Mutter ergab, dass ein Konsum von über 20 Gramm täglich im Vergleich zu einem von unter 7 Gramm das Erkrankungsrisiko bei den Kindern fast verdoppelte. 0,53 Prozent der Kinder, deren Mütter während der Schwangerschaft über 20 Gramm Gluten pro Tag konsumierten, erkrankten im Laufe der Zeit an Diabetes Typ I. Im Vergleich dazu waren es nur 0,3 Prozent bei den Müttern mit einem Konsum von unter 7 Gramm täglich.
Trotz dieser Ergebnisse weisen die Wissenschaftler darauf hin, dass weitere Forschungen und Beweise notwendig sind, bevor die Ernährungsempfehlung während der Schwangerschaft im Bezug auf Gluten geändert werden sollte. Gluten ist hauptsächlich in Getreide und Mehlen enthalten. Ein Brötchen enthält beispielsweise rund 9 Gramm Gluten pro 100 Gramm. Auch getreidehaltige Soßen und Biere enthalten Gluten.
Studie: © Julie C. Antvorskov et al. / bmj