Im erneuerten Klassifikationskatalog ICD-11 ist eine Krankheit verschwunden: Transgender gilt nun nicht mehr als psychische Störung. Dafür kommt eine neue Krankheit, die Spielsucht, dazu. Ein interessantes Detail: Auch die TCM wurde erstmals berücksichtigt.
„ICD-11 is here,“ schreibt die WHO auf ihrer Website. Der ICD-Schlüssel soll Ärzten helfen, Diagnosen zu systematisieren. Der aktualisierte Katalog beinhaltet einige Erneuerungen, die für Ärzte in der Zukunft relevant sein könnten. Aus Sicht vieler Experten war die Überarbeitung der Klassifikation von Transsexuellen längst überfällig. Bisher war Transsexualität den „psychischen Störungen“ oder „Störungen der Geschlechtsidentität“ zugeordnet. Jetzt wurde sie aus dem Krankheitskatalog entfernt. Dafür wird eine neue Krankheit in den Katalog aufgenommen. Spielsucht gilt ab sofort als offizielle Krankheit. Diese Überarbeitung wird bereits kontrovers diskutiert. Auch das ist neu: Ein ischämischer Schlaganfall oder Hirninfarkt wird nun als Erkrankung des Gehirns, nicht des Blutkreislaufsystems, definiert. Eine bestimmte Erneuerung dürfte in der Ärzteschaft für manche Grund zur Freude sein, während sie anderen ein Dorn im Auge ist: Die traditionelle Medizin findet nun einen Platz im Katalog. Konkret wird bisher nur die Akupunktur in Verbindung mit Verletzungen erwähnt, ansonsten liest sich die Beschreibung eher schwammig: „This list represents a union set of harmonized traditional medicine conditions of the Chinese, Japanese, and Korean classifications,“ heißt es im Text. Im weiteren wird auf den ICTM (International Classification of Traditional Medicine) verwiesen. Neuerungen des ICD-11 in Bildern © WHO