Kompressionsstrümpfe bieten viele Vorteile in der Behandlung postoperativer Ödeme, weil sie den entstauten Zustand nach Manueller Lymphdrainage erhalten können und von Patienten gut angenommen werden.
Ziele der Kompressionstherapie bei postoperativen Ödemen:
Vorteile gegenüber vergleichbaren Methoden der Bandagierung:
Hierbei sollte beachtet werden, dass ein Kompressionsstrumpf erst dann angemessen wird, wenn eine deutliche Ödemreduktion durch ‚Manuelle Lymphdrainage‘ erfolgt ist.
Die Therapietreue ist hoch: Wie eine Studie des Instituts für Demoskopie in Allensbach im Auftrag der Eurocom (Quelle 1) zeigt, ist die Compliance mit Kompressionsstrümpfen hoch. Patienten nehmen das Hilfsmittel gut an und bemerken seine Effekte:
Postoperative Ödeme – Entstehung und Therapieleitlinien Postoperative Ödeme entstehen häufig durch Überlastung oder Schädigung des Lymphsystems und können in zwei Formen auftreten: reversibel oder chronisch. Im Gegensatz zu beispielsweise einer Gelenkschwellung durch ein Hämatom handelt es sich bei einem Ödem um eine Ansammlung meist eiweißreicher Flüssigkeit im Zwischenzellraum. Ein Ödem kann entweder direkt nach der Operation oder erst zu einem späteren Zeitpunkt entstehen. Die Behandlung richtet sich jedoch in beiden Fällen primär darauf, die Schwellung zu reduzieren.
Nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (Quelle 2) ist die Kompression eine bewährte Methode in der Therapie von primären und sekundären Ödemen, zu denen auch postoperative Ödeme zählen. Sie stellt einen entscheidenden Baustein dar, weil sie den entstauten Zustand nach ‚Manueller Lymhdrainage‘ erhalten und die Schwellung weiter reduzieren kann.
Kompressionsstrümpfe eignen sich darüber hinaus hervorragend für die Therapie postoperativer Ödeme, weil sie von Patienten dank Ihrer einfachen Handhabung und spürbaren Wirkung gut angenommen werden (Studie IfD Allensbach1).
Kompression als Teil der ‚Komplexen Physikalischen Entstauungstherapie‘ Nach AWMF Leitlinien zur Behandlung und Diagnostik des Lymphödems(Quelle 3) ist eine ‚Komplexe Physikalische Entstauungstherapie‘ (KPE) indiziert – sei es bei primären, sekundären oder auch postoperativen Ödemen.
Die vier Therapiebausteine der ‚KPE‘ bedingen sich dabei gegenseitig: I. Manuelle Lymphdrainage II. Kompression III. Hautpflege IV. Bewegung
Die Kompression im Anschluss an die ‚Manuelle Lymphdrainage‘ ist besonders wichtig, weil sie den entstauten Zustand nach der Behandlung erhält und darüber hinaus den Lymphabfluss unterstützt.
Wirkweise der Kompressionstherapie Entscheidend für die Wirksamkeit der Kompressionstherapie ist der kontrollierte Druck, der von außen auf die Gefäße und das Gewebe einwirkt. Dadurch können die Venen mehr Flüssigkeit aus dem Zwischenzellraum aufnehmen. Darüber hinaus werden die Transportmechanismen des Lymphgefäßsystems unterstützt, da die Muskelpumpe, die bei Bewegung aktiviert wird, gegen den Widerstand des Kompressionsstrumpfs arbeitet. Ödem bedingte Schwellungen können so leichter zurückgehen.
Kontraindikationen eines medizinischen Kompressionsstrumpfes: Nach den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Phlebologie (Quelle 2)
Absolute Kontraindikationen:
Relative Kontraindikationen:
Quellen: 1) Institut für Demoskopie Allensbach (2014): Mehr Lebensqualität, weniger Schmerzen: Nutzung und Wirksamkeit orthopädischer Hilfsmittel. Repräsentative Umfrage im Auftrag von Eurocom e. V. 2) Wienert V., et. al. (2006): Leitlinie der deutschen Gesellschaft für Phlebologie – Medizinischer Kompressionsstrumpf. Phlebologie 2004, Ausgabe 33, S. 139-144. 3) AWMF Leitlinie (2009): Diagnostik und Therapie des Lymphödems, Stand 2009, Registernummer: 058-001.