Die weiblichen Brustwarzen haben eine wichtige Funktion: Sie kommen beim Stillen zum Einsatz. Aus evolutionsbiologischer Sicht müssten weibliche Brustwarzen nach dem Leitsatz „Survival of the fittest“ deshalb möglichst konform sein. Sind sie aber nicht, wie eine Studie nun beweist.
Bisher ging man in der Evolutionsbiologie davon aus: Je angepasster, desto überlebensfähiger. Körperteile ohne eine wichtige Funktion können deshalb innerhalb einer Art sehr individuell ausfallen, während Körperteile mit wichtiger Funktion sich kaum voneinander unterscheiden. Soweit die Theorie. Nun fand man in einer Studie heraus, dass die menschliche Brustwarze bei Frauen diese Regel bricht.
Das Team um Ashleigh Kelly hat in ihrer Studie herausgefunden, dass sich die Brustwarzen von Frau zu Frau erheblich unterscheiden können. Deshalb verglichen sie die Papilla mammae und den Warzenhof von 33 männlichen und 30 weiblichen australischen Studenten. Untersucht wurde dabei nicht nur die Größe der Brustwarzen: Auch das Gewicht, der Körperfettanteil, die Körpergröße, der Brustumfang sowie die Raumtemperatur wurden während der Messung berücksichtigt.
Im Durchschnitt betrug die Größe der männlichen Brustwarzen 36 Prozent der Durchschnittsgröße weiblicher Burstwarzen. Während sich die Brustwarzen der Männer untereinander weniger unterschieden, konnte bei den Frauen eine große und signifikante Variation festgestellt werden. Die evolutionsbiologische Annahme zu Konformität und Variätet ist also falsch: Denn weibliche Brustwarzen sind sowohl funktional als auch varientenreich. Schließlich wird die weibliche Mamille im Gegensatz zu ihrem männlichen Pendant für die Nahrungsversorgung der Säuglinge benötigt.