Sicher kennen Sie an sich Verhaltensweisen, von denen Sie wissen, dass sie überflüssig und sinnlos sind, die Sie aber trotzdem ausführen müssen, um beruhigt zu sein.
Von einer Zwangsstörung spricht man, wenn eine Person über mindestens zwei Wochen unangenehme Gedanken, Impulse oder Handlungen erlebt. Dabei versuchen die Betroffenen, diese Gedanken zu unterdrücken, was nicht gelingt und als belastend empfunden wird. Sie wissen, dass diese Teil ihrer Person sind und realisieren ihre Unsinnigkeit.
Die Neurobiologie von Zwangserkrankungen ist mittlerweile besser verstanden. Mittels funktioneller Bildgebung wurde ein Modell entwickelt, das eine Hyperaktivierung von drei verschalteten Hirnregionen postuliert: dem orbitofrontalen Kortex, den Basalganglien und dem Thalamus. Bei Zwangserkrankten sind hemmende Mechanismen in diesem Regelkreis zu schwach ausgeprägt, sodass es zu einer wechselseitigen Erregung zwischen Thalamus und orbitofrontalem Kortex kommt, einem „Schluckauf im Gehirn“ sozusagen.
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