Ein Ergebnis des Pharmadialogs ist die Installation eines Arztinformationssystems zu Ergebnissen der frühen Nutzenbewertung neuer Arzneimittel. Die Ad-HocKommission „Frühe Nutzenbewertung“ der AWMF hat hierzu ein Positionspapier und einen konkreten, weiterführenden Vorschlag vorgelegt. Die Ad-Hoc-Kommission hält die bisherigen Vorstellungen zum Arztinformationssystem nicht für ausreichend. Entscheidende Erkenntnisse überLangzeitwirkung, über Nebenwirkungen, über Wirksamkeit in bestimmten Subgruppen, über relevante Biomarker etc. werden oft erst in den Jahren nach der Nutzenbewertung evident. Ein solches Arztinformationssystem muss auch über den jeweils aktuellen Stand des Wissens zur Wirksamkeit und zur Sicherheit neuer Arzneimittel informieren. Wissenschaftliche medizinische Fachgesellschaften haben sich an über 80% der AMNOG-Verfahren mit Stellungnahmen beteiligt. Sie sind sich der hohen Verantwortung für die Versorgung der Patienten bei der Einführung neuer Arzneimittel bewusst und beteiligen sich aktiv an der Diskussion über die finanzielle Belastung der Solidargemeinschaft. Die wissenschaftlichen medizinischen Fachgesellschaften schlagen vor, das geplante Informationssystem nicht nur zur Information über Festlegungen der frühen Nutzenbewertung sondern gleichzeitig zur kontinuierlichen Information von Ärztinnen und Ärzten über neue Erkenntnisse zu den jeweiligen Arzneimitteln (Nebenwirkungen, Langzeitbeobachtungen, weitere Studien etc.) und über aktuelle Leitlinien zu nutzen. In diesen Prozess sollen die medizinischen wissenschaftlichen Fachgesellschaften strukturiert eingebunden sein, um den aktuellen medizinischen Standard umfänglich abbilden zu können.
Arztinformationssystem AWMF Matrix
Arztinformationssystem AWMF Positionspapier
Quelle: dgho.de