Multiresistente Keime, die mit hundertfacher Antibiotikadosis und bei Temperaturen von über 40 Grad behandelt werden – das kann der menschliche Organismus nicht bewältigen. Wenn aber das kranke Organ außerhalb des Körpers therapiert wird, sind extreme Bedingungen möglich. Medizinern ist nun erstmals die Behandlung einer schweren Lungenentzündung im Organ Care System gelungen.
Im Interview mit MEDICA.de erläutert Prof. Haverich die Vorteile des Organ Care Systems, wie eine Therapie darin abläuft und warum solche Behandlungen dennoch die Ausnahme bleiben sollten.
Prof. Haverich, was ist das Organ Care System?
Prof. Axel Haverich: Das Organ Care System (OCS) wird zum möglichst physiologischen Transport von Spenderorganen – Herz oder Lunge – zwischen Spender- und Empfängerkrankenhaus verwendet. Das Einzigartige daran ist, dass das jeweilige Organ mit Blut durchströmt wird, es sich also im vollen Aktivitätszustand befindet. So schlägt beispielsweise das Herz während des kompletten sechs- bis zwölfstündigen Transportes. Eine Ischämie – das ist eine Mangeldurchblutung des Organs –, wie sie für die klassische Transplantation in kaltem Zustand verwendet wird, wird damit vermieden. Für die Lunge wird das System etwas modifiziert. Die Lunge wird während des Transportes nicht nur durchblutet, sondern auch beatmet. Mit dem OCS kann ein möglichst physiologischer Zustand des Spenderorgans über viele Stunden aufrechterhalten werden. ...
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