Wissenschaftliche Forschung lebt seit Jahrhunderten davon, dass Versuche mit höchster Genauigkeit aufgezeichnet werden. Aber trotz aller Fortschritte im Labor selber finden Aufzeichnungen häufig noch immer manuell statt, zum Beispiel in Notizbüchern, Protokollen oder in der EDV. Eine optische Gestenerkennung könnte Wissenschaftlern diese Arbeit in Zukunft abnehmen.
Im Interview mit MEDICA.de spricht Marc Andre Daxer über die Entwicklung eines Tracking-Systems für den Einsatz in Laboren, in welchen Bereichen es einen Mehrwert bietet und wohin sich die Laborautomation entwickelt.
Herr Daxer, Sie haben ein Tracking-System für die automatische Dokumentation von Laborversuchen entwickelt. Wie funktioniert es?
Marc Andre Daxer: Unser Tracking-System erkennt Gesten und Bewegungsmuster der Hände. Unsere Abteilung – Laborautomatisierung und Bioproduktion – hat es gemeinsam mit der Abteilung für Bild- und Signalverarbeitung konzipiert. Der Demonstrator wurde anschließend von meinem Kollegen Christian Jauch aus der Partnerabteilung umgesetzt.
In unserem Prototyp verwenden wir eine 3D-Kamera, die bereits von Entwicklerseite aus über rudimentäre Gestenerkennungsoperationen verfügt. Diese können wir nutzen, um im passenden Kontext von erkannten Handbewegungen auf Verfahrensschritte zu schließen: Wenn ich meine Hand so halte, als würde ich ein zylindrisches, langes Objekt halten, und eine Druckbewegung mit dem Daumen ausführe, wäre das etwa als Pipettieren zu interpretieren. Wenn wir dann noch diese Information mit einer Objekterkennung kombinieren, welche die Pipette und das Zielgefäß identifiziert, können wir die Zuverlässigkeit des Gesamtsystems drastisch erhöhen. Gleichzeitig entwickeln wir diese Algorithmen weiter und haben dabei inzwischen eine Zuverlässigkeit von über 90 Prozent in der Gestenerkennung im Ausblick. ...
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