In zwölf europäischen Ländern hat Krebs die Herz-Kreislauf-Erkrankungen als häufigste Todesursache abgelöst. Die Ergebnisse sind auf Erfolge in der Prävention kardiovaskulärer Erkrankungen zurückzuführen. Unklar bleibt der Grund für die geografische Verteilung zwischen Ost und West.
Etwa 45 Prozent aller Todesfälle der europäischen Region sind auf kardiovaskuläre Erkrankungen zurückzuführen. Jedes Jahr sterben in diesem Gebiet mehr als vier Millionen Menschen an den Folgen. Jetzt hat Krebs die kardiovaskulären Erkrankungen in zwölf Ländern der europäischen Region als häufigste Todesursache bei Männern abgelöst, wie Wissenschaftler der Oxford University im European Heart Journal [Paywall] berichten.
Die betroffenen Länder sind Belgien, Dänemark, Frankreich, Italien, Luxemburg, den Niederlanden, Portugal, Slowenien, Spanien und Großbritannien. Ebenso in Norwegen und Israel, zwei Länder, die nicht Teil der EU sind. Bei Frauen sind nur Dänemark und Israel von diesem Trend betroffen. Dank Erfolgen in der Behandlung und der Prävention ist die Mortalität kardiovaskulärer Erkrankungen gesunken.
Die Ergebnisse der Studie liefern jedoch keinen Grund für die Ursache der Unterschiede in der verbesserten Prävention und Behandlung. Deshalb möchten die Wissenschaftler im nächsten Schritt untersuchen, wie es zu dem geografischen Ungleichgewicht kommt. Denn alle betroffenen Länder liegen in Westeuropa. In osteuropäischen Staaten und Nicht-EU-Ländern (außer Norwegen und Israel) bleiben Herz-Kreislauf-Erkrankungen nach wie vor die häufigste Todesursache. Hierzu sammeln die Forscher weitere Daten über Neuerkrankungen. Langfristig sollen die Behandlung sowie die Maßnahmen zur Prävention auf Grundlage dieser Ergebnisse verbessert werden. Lesen Sie hier mehr über die Auswertung der Studienergebnisse.