Der Beginn einer Dialysebehandlung markiert für viele Patienten die lebenslange Abhängigkeit von der Blutwäsche. Bevor es dazu überhaupt kommen kann, muss ein Blutgefäß im Arm des Patienten so vergrößert werden, dass es genügend Blut führt und mehrmals pro Woche an das Dialysegerät angeschlossen werden kann. Dazu wird chirurgisch ein Shunt, eine Verbindung, zwischen Arterie und Vene geschaffen.
Für einige Patienten könnte diese Operation in Zukunft durch einen endovaskulären Eingriff ersetzt werden. Im Interview mit MEDICA.de erklärt Prof. Ralf-Thorsten Hoffmann die neue Methode, bei der der Dialyse-Shunt über zwei Katheter angelegt wird.
Herr Prof. Hoffmann, Sie erproben einen minimalinvasiven, endovaskulären Eingriff, um bei Patienten einen Dialyse-Shunt im Unterarm anzulegen. Was passiert bei diesem Eingriff?
Prof. Ralf-Thorsten Hoffmann: Der Eingriff findet unter Sedierung statt. Der Patient liegt dabei auf einem Angiographietisch. Zuerst punktieren wir unter Ultraschallkontrolle zwei benachbarte Gefäße am Oberarm, die Arteria und die Vena brachialis. Danach legen wir Führungsdrähte in die Gefäße und sowohl in die Vene als auch die Arterie eine Schleuse für die speziellen Katheter, die wir zum Anlegen des Shunts einsetzen.
Die Katheter werden unter Röntgenkontrolle in der Arteria und Vena ulnaris platziert, und zwar möglichst genau nebeneinander. Die ideale Position befindet sich typischerweise knapp unterhalb der Armbeuge. Dort heften wir über Magnete die Katheter, und damit auch die beiden Gefäße, aneinander. Eine kleine Klinge, durch die ein kurzer Strom fließt, öffnet dann die Gefäßwände und verbindet damit Arterie und Vene. Bevor wir den Katheter wieder entfernen, verschließen wir die tiefe Vene, in der unsere Schleuse lag und zwingen damit das Blut, nicht mehr über das tiefe, sondern das oberflächliche Venensystem abzufließen. Das kann zum Beispiel über die Vena Cephalica oder die Vena Basilica sein. Im Idealfall entwickelt sich danach ein Cephalica-Shunt, über den wir die Dialyse durchführen können. ...
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