Bei Gallenoperationen kommt es häufiger vor, dass der Verschlussapparat zwischen Gallenblase und Dünndarm verletzt wird. Bisher gab es allerdings keine chirurgische Möglichkeit, Gewebedefekte zu überbrücken. Ein neuartiges Implantat aus bakterieller Nanocellulose (BNC) könnte dies nun ändern. Denn sein Nanofasernetzwerk macht es extrem stabil, sodass es eine stützende Funktion übernehmen kann. Dr. Falk Rauchfuß, Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie am Universitätsklinikum Jena, erläutert im Interview mit MEDICA.de, wie BNC-Implantate patientenindividuell angepasst werden können und welche Eigenschaft Nanocellulose im Körper aufweist.
Dr. Falk Rauchfuß: Eine schwerwiegende Komplikation, die bei einer routinemäßigen Entfernung der Gallenblase auftreten kann, ist die Durchtrennung des Gallenhauptgangs. Bei Lebertransplantationen können unter Umständen Durchblutungsstörungen oder Gewebedefekte auftreten. Wir haben bis heute keine chirurgische Möglichkeit, größere Substanzdefekte im Gallengang sinnvoll zu überbrücken. Das heißt, dass wir zwangsläufig den Darm und den leberseitigen Anteil des Gallengangs miteinander verbinden müssen. Der natürliche Schließmuskelapparat wird somit außer Kraft gesetzt. Gerade bei Transplantierten steigen dann oft Keime aus dem Dünndarm in die Leber auf und rufen dort Entzündungen hervor. Das heißt wiederum, dass die Patienten häufig teure Antibiotikatherapien erhalten. ...
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