Von Atomkraftwerken gelernt: Auf deutschen Intensivstationen werden seit 2010 Peer Reviews durchgeführt. Durch die freiwilligen Kreuzgutachten soll vor allem die Qualität der Intensivmedizin verbessert werden. Am Ende profitiert davon nicht nur der Patient, sondern auch das Krankenhaus. Sprecherin der nationalen Steuerungsgruppe für das Verfahren ist Prof. Elke Muhl. Die Präsidentin der DIVI erklärt auf MEDICA.de die Durchführung und die Ziele dieser Kreuzgutachten. Frau Prof. Muhl, Vorbild für die Peer Reviews sind Atomkraftwerke, wo solche Kreuzgutachten im Laufe der Jahrzehnte einige Störfälle mit Schnellabschaltungen verhindert haben. Warum ist dieses Verfahren auch auf Intensivstationen besonders sinnvoll?Elke Muhl: Auf Intensivstationen in Deutschland liegen ungefähr 2,1 Millionen Patienten im Jahr – mit akut lebensbedrohlichen Erkrankungen und mit einem erheblichen Anteil von Organversagen. Für sie ist es lebensentscheidend, dass...