Herr Moomzl kam mit schwerer Lungenentzündung. Glücklicherweise schrammten wir an einem Intensivstationsaufenthalt mit Beatmung vorbei, aber nur ganz knapp. Wir zogen unsere schönsten Antibiotika aus dem Schrank, ließen Herrn Moomzl inhalieren und verteilten etwas Extra-Sauerstoff.
Nach zwei Wochen ging es endlich bergauf und nach einer weiteren Woche sagte ich erfreut: „So, Herrn Moomzl, die Lungenentzündung ist gut zurückgegangen, da können wir Sie morgen entlassen.“
„Wie entlassen?“, rief Herr Moomzl, „was ist mit meinen Rückenschmerzen?“
Nun war es so, dass Herr Moomzl vom vielen Liegen Rückenschmerzen bekommen hatte. Wir hatten das auch extra untersucht, der Krankengymnast war vorbeigekommen und ich erklärte dem Patienten nochmals, dass die Rückenschmerzen am besten durch Bewegung wieder weggingen. Dafür müsse er nicht hierbleiben. Überhaupt liege man in so einem Krankenhaus ja meistens dauernd im Bett. Das sei kontraproduktiv.
„Aber“, sagte Herr Moomzl, „Sie sind doch ein Krankenhaus und Sie müssen mich behandeln, wenn es mir schlecht geht.“
„Ja, durchaus und wir haben die Lungenentzündung behandelt. Damit geht es ihnen doch auch schon viel besser!“
„Hm, das stimmt, aber jetzt habe ich Rückenschmerzen.“
„Sie haben Muskelverspannungen vom vielen Liegen. Deshalb war ja auch schon der Physiotherapeut bei Ihnen. Sie müssen sich jetzt viel bewegen. Und weil es ihnen insgesamt viel besser geht und Sie sich auch zu Hause bewegen können, möchten wir sie bald entlassen.“
„Jaja, mir geht es schon besser, ABER ich habe trotzdem Rückenschmerzen und ich erwarte, dass ich vollkommen gesund und beschwerdefrei bin, wenn ich aus dem Krankenhaus entlassen werde!“
„Hm“, sagte ich, „das ist leider so nicht praktikabel.“
Herr Moomzl fand sich dann grumpelig mit seiner Entlassung ab und verließ uns am nächsten Tag. Zum Blog.