Sexuelle Funktionsstörungen gehören zu den intimsten und am besten gehüteten Krankheiten in der Gesellschaft. Dabei ist diese Gesundheitseinschränkung alles andere als selten.
Allein zwischen vier und sechs Millionen deutsche Männer sollen unter Erektionsstörungen, von Laien oft "Impotenz" genannt, leiden. Bei den Über-40-Jährigen ist es sogar jeder fünfte. Ein Grund, sich das Thema, über das viele Vorurteile verbreitet sind, etwas genauer anzuschauen.
Was sind die Symptome einer Erektionsstörung?
Während der Laie unter Erektionsstörungen oft versteht, dass jemand "keinen mehr hochbekommt", ist das Thema fachlich korrekt betrachtet deutlich breiter gestreut. Es gibt zwar zwei grundsätzlich verschiedene Ursachengruppen, dennoch sind die Symptome praktisch gleich.
Von einer erektilen Dysfunktion (ED) spricht der Mediziner oder Therapeut, wenn über einen längeren Zeitraum von mindestens sechs Monaten die Erektionsfähigkeit bei einer als angenehm empfundenen sexuellen Stimulation dauerhaft nicht gegeben ist oder diese nicht ausreichend lange aufrechterhalten wird.
Wer beispielsweise infolge einer kurzzeitigen Erkrankung wie einem starken Fieber sexuell nur eingeschränkt aktiv sein kann, fällt nicht unter die Kategorie, genauso wenig wie ein einmaliges "Versagen". Dasselbe gilt, wenn beispielsweise ein homosexueller Mann keine Erektion bei einer Frau bekommen kann, da er diese nicht als (sexuell) attraktiv empfindet. Die Fortpflanzung hat ebenfalls nichts mit Erektionsstörungen zu tun. Ein impotenter Mann kann ebenso gut Kinder zeugen wie jeder andere, sofern eine mögliche organische Ursache keine Auswirkungen auf die Spermienfähigkeiten hat.
Ein umstrittenes Thema ist die Frage, wie lange eine Erektion aufrechterhalten werden muss, um nicht als krankhaft zu gelten. Eine Erektion sollte grundsätzlich bis zum Samenerguss oder Orgasmus aufrechterhalten werden können. Kommt der Mann zu schnell zum Höhepunkt, könnte eine andere sexuelle Störung wie der vorzeitige Samenerguss (F52.4) vorliegen.
Wo liegen die Ursachen für Erektionsstörungen?
Die Erektionsstörung beim Mann wird zwischen der organisch verursachten Impotenz (Diagnoseschlüssel N48.4 in der ICD-10-GM-2018 der WHO) und dem psychogen verursachten Versagen genitaler Reaktionen (F52.2) unterschieden.
Zu den Ursachen der organisch verursachten ED können eine Reihe von Krankheiten zählen. Ein häufiger Grund für Erektionsstörungen ist eine unzureichende Blutzufuhr in den Penis, die durch eine beispielsweise altersbedingte Schlagaderverkalkung verursacht wird. Eine Blutabfuhr und beschädigte Nerven beispielsweise durch eine Multiple Sklerose sind weitere potenzielle Ursachen. Die missbräuchliche Nutzung oder Abhängigkeit von Alkohol, Nikotin oder Drogen sowie Diabetes und ein zu hoher Cholesterinspiegel, welche durch einen ungesunden Lebensstil verursacht oder zumindest verschlimmert werden, sind weitere Ursachen.
Einige der Ursachen können auch in der Medikamenteneinnahme liegen. Einige Mittel wirken direkt oder indirekt negativ auf die eigene Potenz.
Eine zwar seltenere, aber dafür umso schlechter behandelbare Ursache für Erektionsstörungen sind psychischer Natur. Insbesondere Depressionen und Angststörungen sind erhebliche Probleme auch in der sexuellen Partnerschaft und können bis dort hineinwirken, beispielsweise bei Angst davor, den Partner nicht ausreichend sexuell befriedigen zu können. Beziehungsprobleme sind ein häufiger Grund für Erektionsstörungen und haben nichts damit zu tun, ob in der Partnerschaft noch derselbe Wert der Liebe herrscht. Weitere Ursachen können psychischer Stress oder ein eventuell mit Sexualität verbundenes Trauma wie Vergewaltigung oder Partnerverlust sein.
Ein weiterer Unterschied liegt beim Erkrankungszeitpunkt. Von einer primären ED wird gesprochen, wenn die Erektionsstörung bereits von Anfang an oder zu Beginn der Geschlechtsreife vorlag. Davon ist die sekundäre ED, von denen Männer erst im späteren Lebensalter betroffen sind, zu unterscheiden.
Wie lassen sich Erektionsstörungen behandeln?
Wer unter Erektionsstörungen leidet, sollte die Ursache immer mit einem Fachmann abklären und diese angreifen. Häufig führt ein gesünderer Lebensstil inklusive einem Verzicht auf Drogen, Alkohol und Nikotin zu einer Verbesserung der Situation. Psychische Probleme sind ebenfalls an der Wurzel anzugreifen, um eine stetige Verbesserung zu erreichen. Je nach Ursache kann die Behandlung sehr langwierig und schwierig sein. Da aber nicht nur die Erektionsfähigkeit verbessert, sondern auch die allgemeine Lebenssituation verbessert wird, ist es ein lohnendes Ziel.
Liegen erst seit einer Medikamenteneinnahme oder kurz danach Erektionsstörungen vor, ist dringend mit dem verschreibenden Arzt ein klärendes Gespräch über mögliche Nebenwirkungen zu führen. Ein Medikament sollte niemals selbstständig abgesetzt werden. Gegebenenfalls finden sich Alternativen, die auf einen anderen Wirk- oder andere Nebenstoffe setzen und damit diese unangenehme Nebenwirkung nicht aufweisen.
Unterstützende sowie kurzfristige Hilfe können durch Medikamente erreicht werden. Dazu gehört vor allem der Mönchspfeffer, der beispielsweise in EMASEX-A vitex enthalten ist. Dieses altbewährte Hausmittel enthält zahlreiche Anteile bizyklischer Diterpene, Iridoidglykoside, lipophile Flavonoide, Triglyceride, Öl- und Linolsäure sowie ätherisches Öl. In geringeren Dosen soll es lustsenkende Wirkung haben, wodurch es über Jahrhunderte in Klöstern angebaut wurde, damit Mönche sowie Nonnen ihr Zölibat besser einhalten konnten. Zeitweise haben es auch frisch verheiratete Paare öffentlich zu sich genommen, um ihre sexuelle Reinheit zu beweisen.
In der richtigen Dosierung und der richtigen Form kann Mönchspfeffer neben anderen stärkenden Wirkungen auf die Gesundheit auch bei Potenzproblemen helfen. Die Wirkungsmechanismen sind zwar noch nicht 100%ig geklärt, allerdings hat es über die Hypophyse einen regulierenden Einfluss auf den Hormonhaushalt. Deshalb ist es in anderer Form auch für Frauen empfehlenswert.