Doch trotz allem ist "The effect of milk consumption on acne: a meta‐analysis of observational studies" von R. Dai et al.
https://onlinelibrary.wiley.com/doi/full/10.1111/jdv.15204
eine von diesen berühmt-berüchtigten Schreibtisch-Studien, euphemistisch als Metaanalyse von "Beobachtungsstudien" tituliert, ohne dass die Autoren auch nur jemals einen dieser Akne-/Nicht-Akne Patienten zu Gesicht bekommen hätten.
Fakten-Check
"We carried out comprehensive databases search of PubMed, Embase, Medline and Cochrane Library and identified four cohort studies and nine case–control or cross‐sectional studies, including a total of 71.819 participants" bedeutet reine EDV-Recherche am PC, um dann auch noch statistisch besonders wenig aussagekräftige Kohorten-Studien oder noch schwächere Fall-Kontroll- bzw. Querschnitt-Studien mit aufgepushten Probandenzahlen von 71.819 Teilnehmern auswerten und präsentieren zu können.
Fall-Kontroll-Studien
Fall-Kontroll-Studien liefern jederzeit die gewünschten Ergebnisse, wenn man sich als Forscher an folgende, möglichst eindringlich-laute Befragungstechnik hält
1. Akne-Patienten: "Sie haben doch bestimmt viel Milch getrunken, bevor Sie diese fürchterliche Akne bekommen haben?"
2. Nicht-Akne Patienten: "Sie haben bei Ihrer glatten, schönen Haut doch bestimmt immer nur wenig oder gar keine Milch getrunken?"
Lichtblicke
Aber es gibt auch Lichtblicke: "Association of dairy intake with cardiovascular disease and mortality in 21 countries from five continents (PURE): a prospective cohort study" von Mahshid Dehghan
https://www.thelancet.com/journals/lancet/article/PIIS0140-6736(18)31812-9/fulltext
belegt, Vollmilch-Verbrauch ist assoziiert mit niedrigerem Mortalitätsrisiko und verringerten kardiovaskulären Krankheitsereignissen in einer multizentrischen und multinationalen Kohorte ["Interpretation - Dairy consumption was associated with lower risk of mortality and major cardiovascular disease events in a diverse multinational cohort"].
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