Übrigens zum Schluss: Selten gelingt es einem Mediziner nach Sicht der Laborergebnisse der Blutabnahme, ein paar deutliche Worte zum Alkoholkonsum zu finden. Lieber läßt er den Patienten noch ein wenig länger leiden. Dafür ist wenigstens die gewünschte Krankmeldung schnell geschrieben.
Es scheint Menschen zu geben, die gerne und deshalb oft zum Arzt gehen. Deshalb sind die Wartezimmer wahrscheinlich auch oft immer so voll wie die Autowaschanlagen am Wochenende. Ich persönlich gehöre nicht zu diesen Menschen, meist freut es mich, die Praxistür beim Verlassen der Praxis noch einmal kurz von innen zu sehen...
Mir ist es auch völlig unverständlich, warum zusätzlich noch im Fernsehen Arzt- und Krankenhausserien gibt, es ist doch schon schlimm genug, wenn man diese in der Realität erleben muss. Sicher, der Arzt ist ja nicht schuld an meiner Erkrankung, aber auch Werkstattbesuche werden häufig so lange wie möglich hinausgezögert.
Am Gespräch mit dem Arzt, der Kommunikation oder dem Dialog mit ihm kann es auch nicht liegen, denn häufig wird noch nicht einmal das persönliche Befinden erfragt. "Wie geht es Ihnen" hört der Patient immer seltener in der Arztpraxis? Ungefragt rattert dagegen schon wieder der Drucker, eine Überweisung, ein neues Rezept oder ein DMP-Vertrag wird ausgedruckt. Ohne Rückfrage, ob das überhaupt gewünscht ist oder wird. (Hier funktionieren die Drucker seltsamer Weise immer)
Die Spitze des Eisberges bildete mein früherer Hausarzt, der mir einen kleinen Zettel mit Buchstabenkürzeln mit den Worten überreichte, diesen an der Rezeption abzugeben. Dort wurde man sogleich ins Labor geschickt, weil man eine Spritze erhalten solle. Man könne ja schon einmal einen Arm freimachen...
Ausführliche Information sieht anders aus. Wenn es mir gerade nicht so gut geht, wenn ich eh Kreislaufprobleme habe... Für mich grenzt diese Art der Behandlung schon fast an Körperverletzung und man sollte sofort den Hausarzt wechseln!