Weil zunehmend mehr Menschen auf kohlenhydratarme Diäten setzen, haben Forscher in Boston untersucht, wie sich solch eine Ernährung auf die Lebenserwartung auswirkt.
Sie werteten hierzu Daten von mehr als 15.000 US-Amerikanern im Alter von 45–64 Jahren aus, die über einen Zeitraum von 25 Jahren gesammelt worden waren. Das Ergebnis zeigt auf einen U-förmigen Zusammenhang: Sowohl bei einem sehr geringen Kohlenhydratanteil als auch bei einem sehr hohen Anteil erhöht sich das Risiko für einen vorzeitigen Tod. Die geringste Sterberate besteht bei Personen mit einem mittleren Kohlenhydratkonsum, der 50 bis 55 Prozent der gesamten Kalorienmenge ausmacht. Darüber hinaus scheinen jedoch auch die Art der Eiweiße und Fette eine wichtige Rolle zu spielen. Diese in Form von pflanzlichen Nahrungsmitteln zu sich zu nehmen, bringt scheinbar im Vergleich zu Nährstoffen tierischen Ursprungs ebenfalls einen Überlebensvorteil mit sich. Auch wenn solche Beobachtungsstudien keine Rückschlüsse auf Ursache und Wirkung zulassen, warnen die Forscher davor, bei einer Low-Carb-Diät Kohlenhydrate komplett vom Speiseplan zu streichen und allein durch tierische Proteine und Fette zu ersetzen. Kohlenhydrate in Maßen und pflanzliche Proteine und Fette seien eine gute Basis für gesundes Altern, so die Wissenschaftler.
Studie: © Seidelmann et al. / The Lancet