Ein neu entwickelter Nanoroboter soll Tumore gezielt angreifen und ihre Blutversorgung unterbinden. Die DNA-Nanoroboter, die an der Arizona State University entwickelt wurden, bestehen aus sogenanntem DNA-Origami, an dessen Oberfläche Thrombin gebunden ist. Thrombin ist das entscheidende Enzym der plasmatischen Blutgerinnung, regt die Blutkoagulation im Tumorbereich an und kann einen kleinen Infarkt im Tumorgewebe verursachen. Um das gesunde Körpergewebe zu verschonen, enthält der Nanoroboter DNA-Aptamere, die das tumorspezifische Protein Nucleolin binden. Nucleolin ist auf der Oberfläche der Krebszellen überexprimiert, während es auf gesunden Körperzellen fehlt. Dies macht es möglich, Tumore spezifisch anzugreifen. Im Mausmodell konnten die Nanoroboter binnen 24 Stunden das Absterben von Krebsgewebe erzielen. Darüber hinaus waren Thromben schon am dritten Therapietag in allen tumorversorgenden Gefäßen nachweisbar. Da außerdem die Überlebenszeit bei Mäusen mit Melanom verdoppelt werden konnte, geben die Studienergebnisse Hoffnung, dass Nanoroboter in Zukunft als Therapiemöglichkeit gegen Krebs eingesetzt werden können.
Studie: © Suping Li et al. / Nature Biotechnology / docc.hk/yke3tu Foto: © Arizona State University / docc.hk/2wjqny