Im Lebens- und Arbeitsalltag wird der Rücken zahlreichen Belastungen ausgesetzt. Aus diesem Grund tritt das „Volksleiden Rückenschmerzen“ immer häufiger auf.
Der Großteil der Erwachsenen leidet zunehmend unter Rückenproblemen, welche teils zu anhaltenden, gesundheitlichen Problemen führen. Rückenschmerzen können hierbei zahlreiche verschiedene Ursachen mitsamt eingehender Behandlung besitzen.
Der Begriff Rückenschmerzen vereint Rücken- wie Kreuzschmerzen. Diese können in der gesamten Rückenpartie auftreten, wobei Frauen nachweislich häufiger als Männer von ihnen betroffen sind. Rückenschmerzen können von kurzer Dauer wie auch anhaltend sein, wodurch teilweise massive Einschränkungen der Lebensqualität eintreten.
Sie besitzen dabei kein einheitliches Erkrankungsbild, da sie durch eine Vielzahl an unterschiedlichen Ursachen hervorgerufen werden können. Als gängige Auslöser für die Schmerzen gelten körperliche wie psychische Ursachen. Eine genaue Diagnose mitsamt Auslöser der Schmerzen erhält der Patient beim Arzt. Anhand der Diagnose können entsprechende Behandlungsmöglichkeiten veranlasst werden, um die Schmerzen zu beseitigen oder zumindest zu lindern.
Da Rückenschmerzen sowohl psychische wie physische Erkrankungen sind, besitzen sie eine Vielzahl an möglichen Ursachen. Sie können entweder als eigenständige Krankheit auftreten oder die Begleiterscheinung einer anderen Krankheit sein. Bei den meisten Patienten liegen irritierte Nerven, degenerierte Bandscheiben, verspannte bzw. verkürzte Muskeln oder überbeanspruchte Gelenke als Hauptursache für die Schmerzen in der Rückenpartie vor.
Degenerierte Bandscheiben treten beispielsweise bei einem Bandscheibenvorfall auf, wenn ein Stück Bandscheibe zugleich zwischen Wirbelkörpern hervorgequetscht wird. Ebenfalls gelten Abnützungen, Fehlbildungen sowie Formstörungen der Wirbelsäulen, Haltungsschäden und Verletzungen als häufige Ursachen für Rücken- und Kreuzschmerzen.
Weit verbreitet ist zudem der sogenannte „Ischias“-Schmerz. Dieser beginnt im Bereich der unteren Lendenwirbelsäule, wo die Wurzeln des Ischiasnervs entspringen. Der Nerv zieht ins Bein hinunter, wo er sich verzweigt. Die Nerven sind äußerst anfällig gegenüber Nervenwurzelverletzungen.
Diese treten unter anderem bei einem Bandscheibenvorfall auf. Auch eine Überbelastung der verspannten und abgeschwächten Gesäßmuskulatur ist in der Lage, den Ischiasnerv mechanisch zu irritieren und die Ausstrahlung ins Bein zu veranlassen. Zugleich verspüren Patienten mit rheumatisch-entzündlichen Erkrankungen, sogenannte axiale Spondyloarthritis, sowie mit Entzündungen der Wirbel, Nervenwurzeln und Bandscheiben anhaltende Rückenschmerzen. Die Entzündungen werden in diesen Fällen durch Infektionen ausgelöst.
Leiden verschiedene Organe wie etwa Nieren, Harnblase, Gebärmutter, Eierstöcke oder Prostata unter Entzündungen oder Erkrankungen, gelten diese ebenso als Auslöser für Rückenschmerzen. Obwohl diese Ursache seltener eintritt, ist sie deutlich ernsthafter als andere Auslöser. Rückenschmerzen als Erstsymptom gelten bei einem Aortenaneurysma, einer krankhaften Ausbuchtung der Hauptschlagader. Ebenso führen zahlreiche Krebserkrankungen Absiedlungen bzw. Metastasen in der Wirbelsäule hervor. Äußerst selten hingegen ist die Entstehung von primären Knochentumoren in der Wirbelsäule. Lediglich ein Prozent aller Rückenschmerzen wird durch eine Krebserkrankung hervorgerufen.
Als letzte körperliche Hauptursache für Rückenschmerzen gelten stoffwechselbedingte Knochenerkrankungen. Auch eine Osteoporose bzw. ein Knochenschwund, welcher bei Frauen häufig nach den Wechseljahren eintritt, sorgen in vielen Fällen für anhaltende Schmerzen. Als Nebeneffekt der Frakturen treten bei manchen Patienten Haltungsschäden auf.
Als psychische Ursachen für Rückenschmerzen gelten unterschiedlichste psychische Belastungen. Dies können zum Beispiel Schlaf- und Angststörungen sowie Depressionen sein, welche wiederum Stress hervorrufen und eine Entspannung der Rückenmuskulatur verhindern. Leiden Patienten unter psychischen Störungen, verändert sich zugleich ihre Schmerzwahrnehmung sowie ihre Schmerzverarbeitung. Aus diesem Grund können die Patienten sehr intensive Rückenschmerzen verspüren, ohne dass diese physisch bedingt sind.
Je nach Diagnose und Härtefall können Rückenschmerzen auf vielfältige Weise behandelt werden. Bei vielen Patienten werden mehrere Behandlungsmethoden kombiniert, um die Schmerzen zu beseitigen. Benötigen Patienten Bettruhe, sollten sie diese nur zwei Tage lang durchführen. Je länger die Bettruhe andauert, desto schwächer wird die Rückenmuskulatur, wodurch sich die Schmerzen verschlimmern können. Zudem sollten körperlich stark belastende Tätigkeiten wie etwa schweres Heben vermieden werden.
Der Großteil der Behandlungsmethoden besteht darin, die Rückenmuskulatur zu stärken. Dies geschieht meist durch Physiotherapie, welche positive Auswirkungen auf Rücken- und Bauchmuskulatur besitzt. Eine starke Rücken- und Bauchmuskulatur entlastet die Wirbelsäule, wodurch Schmerzen unterbunden werden können. Neben Rückengymnastik ist Ismakogie, Pilates, und Yoga eine hervorragende Möglichkeit den Rücken zu stärken und somit Schmerzen vorzubeugen.
Die Physiotherapie findet in entsprechenden Einrichtungen statt. Im Anschluss an die Therapie werden die Patienten ermutigt, die durchgeführten Übungen ebenfalls zu Hause zu machen. Nur wenn der Patient nach der Therapie weiterhin aktiv bleibt, können die Schmerzen vermieden werden.
Auch eine medikamentöse Behandlung bei Rückenschmerzen erfolgt bei vielen Patienten. Häufig beinhaltet diese Behandlung Schmerzmittel, welche die Rückenschmerzen lindern und entzündliche Prozesse hemmen. Medikamente werden meist bei Beginn der Therapie verordnet, um die Schmerzen kurzzeitig zu unterbrechen, wodurch der Patient sich schmerzfrei bewegen kann.
Ebenfalls sorgen die Medikamente, dass der Patient mögliche Schonhaltungen, welche durch die Rückenschmerzen ausgelöst wurden, vermeidet und mobiler wird. Nur bei manchen chronischen oder akuten Rückenschmerzen werden die Schmerzmittel direkt an den Ursprung der Schmerzen gespritzt, um einen schmerzfreien Zustand zu erzeugen. Die Behandlung durch Medikamente ist zudem kein anhaltender Zustand, da die Therapie immer nur zeitbegrenzt erfolgen sollte.
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