Finnische Forscher haben einen Algorithmus entwickelt, der Smartphones dazu befähigt, Vorhofflimmern zu diagnostizieren. Dazu braucht es weder Elektroden noch sonstige Zusatzgeräte. Bei der Mechanokardiografie wird lediglich das Telefon für drei Minuten auf das Brustbein gelegt. Mittels akzelerometrischer und gyroskopischer Sensoren, über die inzwischen fast jedes Smartphone verfügt, werden Informationen gesammelt und vom Algorithmus erfasst. Getestet wurde das Messverfahren bisher an 150 gesunden Versuchspersonen sowie an 150 Patienten mit Vorhofflimmern. Das Smartphone diagnostizierte bei 144 der 150 Gesunden einen Sinusrhythmus (Spezifität: 96 Prozent). Bei 143 der 150 Kranken erkannte es korrekterweise Vorhofflimmern (Sensitivität: 95 Prozent). Als Störfaktoren, die zu einem falschen Ergebnis führten, identifizierten die Forscher andere Herzrhythmusstörungen wie ventrikuläre Extrasystolen. Auch wenn die Genauigkeit des Testverfahrens noch verbessert werden muss, erhoffen sich die Forscher durch diese Untersuchungsmethode eine bessere Früherkennung. Dies könnte vor allem Patienten, die Arztbesuche scheuen, zugutekommen. Ihnen wird bisher häufig zum Verhängnis, dass Vorhofflimmern lange asymptomatisch verläuft und oft erst in Form eines Schlaganfalls auf sich aufmerksam macht.
Quelle: Jussi Jaakkola et al. / Circulation